Freitag, 5. April 2013

[Rezension] Der Beobachter - von Charlotte Link






Lange lange bin ich um diese gehypte Bestsellerautorin geschlichen und dank einer Wanderbuchaktion durfte ich mir endlich einen Eindruck von der "Meisterin der Täuschungen", so SWR, verschaffen.

Samson Segal ist seltsam. Er ist nicht nur persönlich seltsam, sondern hat auch ein seltsames Hobby. Er beobachtet Frauen und spioniert ihnen stellenweise sogar nach. Er möchte immer an ihrem Leben teilhaben und alles über die Personen wissen. So auch über Gillian Ward. Sie ist eine wunderschöne Frau und taffe Mutter, die ihre pubertierende Tochter Becky im Griff hat. Dazu einen gutverdienenden und sportlichen Ehemann und ein Traumhaus mit allem, was man sich wünschen kann. Eine perfekte, glückliche Familie, so möchte man meinen. Doch außerhalb der Fassade ist nichts perfekt.
Gleichzeitig lernt man Carla Roberts und Anne Westley kennen. Zwei ältere Frauen, die, jede auf ihre Art, versuchen mit der Einsamkeit des Alters klarzukommen. Doch eines Tages geschehen seltsame Dinge. Ein Fahrstuhl fährt immer wieder in den letzten Stock, doch keiner steigt aus. Über mehrere Wochen. Nachts kommt immer ein Auto mit gleißend leuchtenden Scheinwerfern, doch niemand steigt aus... . Als man die beiden Frauen grausam ermordet auffindet, steigert sich der Psychoterror noch mehr. Der Brutalität nach, der sich der Täter beim Quälen seiner Opfer bedient, muss es ein Psychopath sein, ein regelrechter Frauenhasser. Gillian reagiert äußerst schockiert über die Mordberichte in der Zeitung, misst denen aber keine große Bedeutung bei, außer über sie zu reden. Doch eines Abends trifft es sie mehr, als sie es sich hätte vorstellen können... denn sie blickt auf ihren Mann, der mit einem Kopfschuss im Wohnzimmer liegt... .

An sich ein sehr interessantes und ergreifendes Buch. Charlotte Link versteht es, viele Lebensgeschichten und Personen zu verweben, ohne große Verwirrung zu stiften. "Der Beobachter" ist eine interessante Geschichte mit einigen unheimlichen und spannenden Momenten. Jedoch empfand ich es so, dass man der Autorin durchaus den Titel "Meisterin der Täuschungen" verleihen kann (ich wäre nie im Leben auf den  Mörder draufgekommen), aber der Klappentext und die Aufmachung versprechen, meiner Meinung nach, etwas mehr, als der Roman halten kann.

Fazit: Ein gutes Buch, wenn man abschalten möchte und etwas Spannung verträgt.
Ich vergebe für dieses Werk vier von fünf Sternen.

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