Mittwoch, 27. April 2011

[Rezension] "Die Beschenkte" von Kristin Cashore






° Autor: Kristin Cashore
° Titel: Die Beschenkte
° Originaltitel: Gracelling
° Genre: Jugendbuch/Fantasyroman
° Erscheinungsdatum: 01.01.2009
° CARLSEN Verlag
° 493 Seiten
° ISBN: 978-3-551-31009-5
° Preis: 9,95 €
° Der erste Satz: In diesen Verliesen herrschte vollkommene Finsternis, doch Katsa hatte einen Grundriss im Kopf.

Klappentext: 

"Als er ihr wieder das Gesicht zuwandte, hatte sie das Gefühl, seine Augen seien nackt, sie könne direkt durch sie hindurch ins Licht seiner Seele sehen."

Als Katsa dem geheimnisvollen Prinzen von Lienid begegnet, weiß sie sofort, dass auch er beschenkt ist - sie ist sich nur nicht sicher, mit welcher Gabe. Katsa dagegen ist in allen sieben Königreichen bekannt und gefürchtet: Sie hat die Gabe des Tötens.
Doch Prinz Bo scheint keine Angst vor ihr zu haben. Im Kampf gegen einen König mit einer teuflischen Gabe werden Katsa und er zu Verbündeten - und mehr...

Worum geht es?

Das Handlungsnetz erstreckt sich allgemein um das Mädchen Katsa, die mit der Gabe des Tötens, des Kämpfens oder doch des Überlebens (wird im Buch nie genau geklärt) beschenkt ist. Auf ihrem Weg begegnet sie schicksalhaft dem Lienid Bo, dessen Großvater sie gerettet hat. Als beide sich näher kommen, erfährt Katsa Bos dunkles Geheimnis und ihre Beziehung droht zu zerbrechen. Dass da noch ein kleines Mädchen namens Bitterblue zu retten ist, die von einem teuflischen König namens Leck verfolgt wird (welcher übrigens ihr Vater ist) und letzendlich Bo bei dem versuchten Überfall auf diesen fast zu Tode kommt, spricht nicht gerade für eine rosige Zukunft der beiden Freunde. Oder doch?


Rezeption:

Ich war sehr, sehr, sehr gespannt auf das Buch, da ich den zweiten Teil Die Flammende schon sehr oft in der Hand hatte und mitnehmen wollte und es am Ende doch immer weggelegt habe. Ein Grund dafür war eben, dass mir empfohlen wurde, das erste Buch zuerst zu lesen, obwohl die beiden Romane nicht zusammenhängen. Außerdem hat mich das Thema sehr interessiert und vorallem die größtenteils positive Resonanz auf diversen Buchplattformen und natürlich bei meinen Blogkolleginnen.
Nun ja, wo fang ich an...
Bereits am Anfang katapultierte man mich in eine Rettungsaktion bzw. konkreter die Befreiungsaktion von Bos Großvater. Dabei begegnete ich mehreren Personen und Namen, mit denen ich nichts anfangen konnte... denn wer kann sich schon groß unter "Lienid", "Oll" und "Giddon" etwas vorstellen?! Ja, okay es sind Namen..aber wer ist das, was hat er hier zu suchen, wie steht er zu Katsa etc. Das sorgte für ziemnliche Verwirrung bei mir, die sich aber nach und nach gelichtet hat, da die Erläuterungen bzw. Zusammenhänge in den späteren Kapiteln folgen. Dennoch fand ich es schön, dass man ein Buch bereits mit Aktion beginnt... :)
Die Beziehungen und Zusammenhänge zwischen den Protagonisten waren (später) leicht nachzuvollziehen und zu verfolgen. Meistens drehte sich die Handlung um die beschenkte Katsa, ihren Lover Bo, die kleine Bitterblue, die im Lauf des Romans alle eine Wandlung durchmachen, natürlich positiv, und ein paar Nebenpersonen, die nicht wirklich wichtig für die Handlung waren, außer dem Großvater Bos, der für die Begegnung von Katsa und Bo "verantwortlich" war.
Gestört hat mich an Katsa vorallem eines: Sie wurde mir zu perfekt gestaltet. Egal, welchen Konflikt und Kampf es gab.. Katsa hat es gewonnen, geschafft, vollbracht, überlebt usw. Das hat meiner Meinung nach sehr viel Spannung in diesem Roman vernichtet, denn bei jeglicher überraschender Begegnung war es Katsa, die siegreich herausging, was man nach spätestens drei bis vier Kämpfen auch im Vornherein wusste. Schade.
Dagegen erschien mir der starke Bo eher eine Memme...er hat bei den neckischen Rangeleien immer verloren, ist bei diversen Rettungsaktionen zu kurz gekommen oder beinahe gestorben, badete viel zu oft in Selbstmitleid usw. Somit war bei mir, trotz des unglaublich guten Aussehens des eben Genannten, die Schwärmerei für diesen Schönling eingebrochen. Aber vielleicht sollte es ja ein Buch über starke Mädchen werden?!
Auf ihrer Reise zog man gemeinsam mit den Helden über raue Berge, tiefe Wälder, bewohnte Städte, hatte Wind und Wetter zu trotzen, so manche Träne zu weinen, so viele Sorgen zu bewältigen. Hier fehlt es nicht an Reichtum des Ortes und des Geschehens. Auf jedem Terrain findet man Katsa und Co. befindend, was ich durchaus nicht schlecht fand. Es hat die Handlung unheimlich bereichtert und dort Spannung erzeugt, wo Katsa sie ausgelöscht hat.


Fazit:

Insgesamt ein normales Jugendbuch, welches leicht zu lesen ist, die Handlung nicht unglaublich herausfordert und das Thema nur ein wenig Fantasy beiwürzt. Geschmückt mit einer niedlichen Liebschaft, einem mutigen kleinen Mädchen und einem (wie ich fand) zu späten richtigen Handlungsanfang und einem zu schnellen Ende. Katsa hat es eben drauf...
Für dieses Buch vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Zum Autor:

Kristin Cashore studierte am Center for the Study of Children's Literature in Boston. Sie gehört zu den jungen US-Newcomer-Autorinnen der letzten Jahre. Ihre beiden Bücher Die Beschenkte und Die Flammende schafften sofort den Sprung auf die New-York-Times Bestsellerliste, wurden bereits in 28 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet.

Samstag, 23. April 2011

[Start] Lesemarathon!

Guten Morgen liebe Blogger-Gemeinde!
Hier nun ein Live Bericht von meinem bisherigen Lovelybooks Lesemarathon . Es wird soweit es geht immer aktualisiert. Es lohnt sich also immer mal vorbei zu schauen :-)
Los ging es bei mir um:

03:13 Uhr Ich bin gerade von meinem Discobesuch rein und es war ein echt toller Abend gewesen, was meine Füße jetzt auch beklagen. Nun schön ins Bettchen einwuseln und ich beginne mit "Die Beschenkte" von Kristin Cashore .

03:40 Uhr Das Lesen fällt mir langsam echt schwer, ich verstehe nurnoch die Hälfte. Werde das Buch jetzt erstmal weglegen und später weiterlesen. Bisher habe ich 31 Seiten von insgesamt 493 Seiten gelesen.

07:48 Uhr Woah, ich bin wach und total müde, aber ein Marathon muss ja nicht immer Vergnügen sein *g* Ich versuche jetzt erstmal weiter zu lesen.

08:44 Uhr Habe mir jetzt erstmal lecker Sojakakao gemacht, der mich zum Glück wieder etwas unter die Lebenden befördert hat. Nun wird meine Familie langsam wach und es wird sich natürlich über mein Schlafverhalten aufgeregt. Jetzt bin ich bei 81 Seiten von 493 Seiten.

09:39 Uhr So nun steht mein Freund auch endlich auf, d.h. ich werde jetzt nicht mehr verführt mich wieder ins Bettchen zu kuscheln und noch mehr müde zu werden *g* Mein Lesestand beträgt zu diesem Zeitpunkt 137 von 493 Seiten.

10:59 Uhr Habe jetzt kurz ein paar Stücke von Muttis leckerem Osterbrot gefuttert und fühle mich nun wirklich richtig fit. Aber so wirklich voran komme ich nicht... weil meine gesamte Familie nun wach ist und bunt durcheinander quakt. Mein Lesestand beträgt jetzt also 166 Seiten von insgesamt 493 Seiten. 

11:35 Uhr Das Gequatsche hier im Hintergrund lenkt total ab, deswegen hatte ich mich freiwillig (!) in das Zimmer von meinem Bruder geflüchtet, sodass meine volle Konzentration nun wirklich ganz Katsa und Bo gehörte. Meine Seitenzahl beläuft sich aktuell nun auf 199 von 493 Seiten. 

15:29 Uhr Leider ließen sich doch ein paar der Erledigungen nicht vermeiden.. und da rennt man extra bei der Hitze zur Bank um dort für die restlichen Osterfeiertage noch Geld abzuheben..und siehe da. Automat leer. Grrr... Mein Lesestand beträgt 238 Seiten.

16:28 Uhr Und wieder ein Stündchen in Ruhe gelesen, doch irgendwie fallen meine Augen richtig zu, wenn ich so "lange" am Stück lese. Die kurze Nacht heute macht sich doch bemerkbar. Aktuell liege ich bei 305 Seiten von insgesamt 493 Seiten.


18:35 Uhr Eine Pause gemacht, weil ich heute noch ein wenig was schaffen will und eigentlich mit meinem Freund dann wieder weggehen möchte. Deswegen wird jetzt erstmal wieder weitergelesen.


22:39 Uhr Schade, bald ist es vorbei und ich weiß ja nicht wie es meinen anderen Blogkolleginnen geht, aber ich kam nicht wirklich zum Lesen. Aber immerhin, ich hab es versucht und es hat trotzdem wieder superviel Spaß gemacht! Das Wetter und der Ostertrubel haben sicherlich ihres mit dazu beigetragen. Ich werde jetzt hier offiziell abbrechen, weil ich nun schon mehr als 19 Stunden auf den Beinen bin und es wirklich nichts mehr bringt... Aktuell liege ich bei 359 Seiten von insgesamt 493 Seiten.


Meine Statistik:

° ca. 4-5 Stunden reine Lesezeit
° 359 Seiten geschmökert
Fazit: sehr viel Spaß, zu viel Ablenkung und gerade mal etwas über die Hälfte von dem geschafft, was beim letzten Marathon gelesen wurde

Freitag, 22. April 2011

[Rezension] "Unter allen Beeten ist Ruh'" von Auerbach & Keller


°Autor: Auerbach & Keller
°Titel: Unter allen Beeten ist Ruh'
°Originaltitel: Unter allen Beeten ist Ruh'
°Genre: Kriminalroman
°Erscheinungsdatum: 15. April 2011
° List Taschenbuch Verlag
°375 Seiten
°ISBN: 978-3-548-61037-5
°Preis: 8,99 €
°Der erste Satz: Der märkische Sand knirschte unter Lutz Erdmanns italienischen Schuhen, als er den Weg durch die Parzellen einschlug.

Klappentext:

Pippa Bolle hat die Nase voll von ihrer verrückten Berliner Familien- WG und bietet ihre Dienste als Haushüterin in der beschaulichen Kleingartenkolonie auf der Insel Schreberwerder an. Das Paradies für jeden Großstädter! Bienen summen, Vögel zwitschern, das Havelwasser plätschert.
Doch die Ruhe trügt: Nachbarn streiten sich um Grundstücke, ein Unternehmen träumt vom großen Coup. Und dann gibt es auch schon die erste Tote ...

Worum geht es?

Die Insel Schreberwerder... ein idyllisches Plätzchen, wo die Übersetzung eines englischen Fachtextes über das Haubentaucherverhalten von der erschöpften und gestressten Pippa endlich glücken soll. Zunächst scheint dies auch nicht unmöglich, bis sich die Schrebergartenkolonie nicht nur als ein Ort der Harmonie, sondern vorallem des Gegenteils entpuppt. Ein Geschäftsmann mit großen Plänen, ein Hanf Hotel, mysteriöse Pflanzen in Gewächshäusern und eine vergrabene Kiste bringen Pippa und die Inhaber der Parzellen auf Trab. Bei den vielen Streitigkeiten wird auch schon die erste Parzelleninhaberin tot aufgefunden. Zuallererst scheint alles nur ein Unfall, bevor eine zweite Person in den plätschernden Gewässern der Havel treibt... .

Rezeption:

Genauso wie Pippa Bolle, die Hautperson, ist der Einstieg in dieses Buch kunterbunt. Die gestresste Übersetzerin versucht ihr Brot damit zu verdienen, wissenschaftliche Texte zu übertragen und an Unis zu schicken, doch wie bereits gedacht gelingt es ihr nicht wirklich. Denn Pippa wohnt inmitten der familiär-bunten Transvaalstrasse 55, einer Multikultisiedlung und erfreut sich allgemeiner Beliebtheit, was sie fast dazu verpflichtet an jeder Sitzung der Nachbarn teilnehmen zu müssen. So weit, so gut. Es erschien mir fraglich, was dieses Treiben mit einem Krimi zu tun haben soll..und vorallem mit Schrebergärten. Jedoch folgt dem Trubel bald das freundliche Angebot von Pippas bester Freundin Karin, sich doch ein paar Tage Zeit zu nehmen und die Parzelle von Viktor, der auf eine Italienreise geht, zu bewachen, wo man sicher auch seine Ruhe zum Übersetzen findet. Doch das wäre viel zu leicht...
Dieses doch sehr kleine Buch hat überraschend viele Charaktere. Von der breiten Palette der Personen in Berlin bis hin zu den (überwiegend) gemütlichen Parzelleninhabern ist fast jeder Menschentyp vertreten. Ausländer, übertriebene Dialektsprecher, kleine Kinder, verliebte Teenager, überzeugte Hausmütter, selbsternannte Don Juans uvm. Jeder davon ist liebevoll eigen und spielt seine gewisse Rolle darin. Ich hatte nicht den Eindruck als wäre irgendeiner "nur" eine Nebenperson. Im Laufe der Handlung lernt man wirklich fast die gesamten Eigenheiten der Personen kennen und weiß bei geringsten Andeutungen, wer gemeint ist. Da sie so außergewöhnlich alltäglich sind, kann man sich super in jede von ihnen hineinversetzen und ich musste nicht wenig schmunzeln, denn der schwere Dialekt von Luis, der verfressene Polizist Freddy und der schwärmerisch-poetische Nante wurden wirklich herzallerliebst dargestellt.
Demzufolge war auch die Sprache des Buches sehr abwechslungsreich... mal romantisch poetisch, mal alltäglich, mal mit schwerem Dialekt. Buntgemischt wie das Werk selbst. Dennoch ist der Großteil der Handlung sehr spannend, so wirklich Miss Marple like, da Pippa sich regelrecht in die Ermittlungen stürzt und nicht selten selbst in Gefahr ist, denn der Mörder ist einer von der Insel Schreberwerder, da ist sich jeder sicher.
Wie auch der Konflikt spielen 90% der Handlung auf dieser kleinen und idyllischen Insel. Ich empfand es auch besser so, weil man da einen eingeschränkten Raum hatte und so unwillkürlich jeden Tag mt dem Mörder auf einem Fleck war, denn laut Polizeibefehl durfte keiner (der Parzellenbesitzer) die Insel verlassen, bevor alles aufgeklärt ist.
Ich habe mich bei der Lektüre fast immer zwischen zwei Welten gefühlt. Einmal eben diese idyllische Schrebergärten - Atmosphäre mit gemütlichen Leutchen und andererseits die kaltblütigen Mordfälle und der Umgangston der Inhaber. Aber eben diese Zwiespältigkeit erwies sich (für mich) besonders wichtig, da ich am Ende eben durch diese Heimlichkeit und Gutherzigkeit nie auf den Täter gekommen wäre... Sehr geschickt gemacht :)

Fazit:

Ein durchaus ungewöhnlicher Krimi, der durch seinen Humor, seine Menschenkenntnis und vorallem durch die geschickte Verstrickung der Ereignisse und der Personen mit Spannung besticht.
Ich vergebe für dieses Buch 4 von 5 Sternen.

Zum Autor:

Frau Auerbach lebt und arbeitet als freie Autorin im Rheingau. Sie schreibt Krimis, Kurzgeschichten, fiktionale und dokumentarische Drehbücher. Sie liebt einsame Inseln aller Längen- und Breitengrade, auf denen und über die sie schreibt. Ihre lebenslange Passion gilt Shakespeare und einem guten Glass Single Malt Whisky.
Frau Keller ist seit 2005 freie Schriftstellerin, nachdem die u.a. als Köchin gearbeitet, Veranstaltungen organisiert, internationale Pressearbeit gemacht und Schauspieler betreut hat - natürlich nacheinander. Nach vielen Jahren im Ruhrgebiet ist sie zu ihren familiären Wurzeln zurückgekehrt und lebt jetzt an der Nordseeküste.

Dienstag, 19. April 2011

[Ich lese gerade...]

"Unter allen Beeten ist Ruh" von Auerbach & Keller
°ISBN:  978-3-548-61037-5
°List Taschenbuch Verlag
°375 Seiten
°Preis: 8,99€
°Darum geht es: Pippa Bolle hat die Nase voll von ihrer verrückten Berliner Familien- WG und bietet ihre Dienste als Haushüterin in der beschaulichen Kleingartenkolonie auf der Insel Schreberwerder an. Das Paradies für jeden Großstädter! Bienen summen, Vögel zwitschern, das Havelwasser plätschert.
Doch die Ruhe trügt: Nachbarn streiten sich um Grundstücke, ein Unternehmen träumt vom großen Coup. Und dann gibt es auch schon die erste Tote ...

Ich habe bisher 76 Seiten von 375 Seiten gelesen.

[Projekt] Ich mache mit!

Und zwar beim






Was hat mir der letzte LB- Lesemarathon Spaß gemacht und nun erglühen meine Wangen von Neuem! Zum Welttag des Buches dreht sich nun wieder alles um Buch und Lesen. Ob Spannung, Herzschmerz, Abenteuer oder Ästhetik... alle Genres sind vertreten und jeder darf mitmachen!
Über meine Lektüreliste habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, deswegen werde ich mich wohl spontan dann für ein Buch oder für mehrere Bücher entscheiden. Weiterhin werde ich hier wieder ein Lese-Tagebuch führen, sodass ihr gerne immer mal vorbeischauen könnt, was bei mir gerade so los ist.
Da ich an dem Tag (außer abends) nichts weiter vorhabe, wird es, denk ich mal, wieder ein ungestörter und unvergesslicher Lesetag werden!


Ich freue mich schon sehr drauf.

Montag, 18. April 2011

[Rezension] "Der Schrei des Löwen" von Ortwin Ramadan






°Autor: Ortwin Ramadan
°Titel: Der Schrei des Löwen
°Originaltitel: Der Schrei des Löwen
°Genre: Jugensroman/Jugendbuch 13+
°Erscheinungsdatum: März 2011
° CARLSEN Verlag
°282 Seiten
°ISBN: 978-3-551-31017-0
°Preis: 9,95 €
°Der erste Satz: Yoba lehnte mit dem Rücken an der Betonwand.

Klappentext:

Der 16-jährige Yoba und sein kleiner Bruder Chioke leben als Straßenkinder in Nigeria. Als Yoba einen Auftrag für den örtlichen Gangsterboss erledigt und plötzlich in den Besitz einer Tasche mit Geld gelangt, ist das ihre große Chance: Die Brüder fliehen und lösen bei einem Menschenschleuser ein Ticket nach Europa. Wie so viele andere wollen sie es auf eines der Flüchtlingsbote nach Sizilien schaffen. Doch der Weg dorthin ist lang und viel gefährlicher als gedacht. Ein ums andere Mal gerät ihr Leben in Gefahr, aber für ihren Traum sind sie bereit jedes Risiko auf sich zu nehmen.

Worum geht es?

In diesem Buch geht es um die zwei Brüder Yoba und Chioke, die beide aus Nigeria kommen und durch einen glücklichen Zufall an viel Geld gelangen. Da Yoba einen Zettel hütet auf dem der Name der Stadt steht, wo angeblich ein Onkel aus ihrer Familie lebt, beschließen die beiden Brüder unter dem Druck von einem Mafiaboss der Extraklasse verfolgt zu werden, nach Europa zu fliehen. Einfühlsam und schonungslos zeichnet Ortwin Ramadan den Weg der beiden Jungen nach Europa. der erfüllt ist von Willkür, Gewalt, Todesangst und einem: Hoffnung.

Rezeption:

Die Geschichte beginnt sofort ohne jegliche Vorrede mitten in Nigeria. Yoba und Chioke werden vorgestellt. Beide Brüder können nicht unterschiedlicher sein, da Yoba ein aufmümpfiger, charakterlich und moralisch starker und mutiger Junge ist, der kein Blatt vor dem Mund nimmt und die Strasse wie seine (durchlöcherte) Seitentasche kennt. Chioke dagegen ist schwach, ängstlich und ohne seinen Bruder auf der Strasse total aufgeschmissen. Sofort hat man ein Bild von den beiden Jungen, dazu die Lebens-und Straßenverhältnisse, die extreme Armut und so weiter. Man hat also schon am Anfang das klischeehafte (und leider Gottes wahre) Bild von Afrika.
Die beiden Brüder werden am Anfang zwar mühevol und herzlich beschrieben und dargestellt, man lernt sie aber erst richtig im Verlauf der Handlung kennen. Der 16jährige Yoba ist ein ganz normaler Junge, der sogar noch das Glück hatte zur Schule zu gehen und lesen und schreiben zu können. Er verliebt sich in die hübsche Adaeke, die seit einem Autounfall behindert ist, und möchte sie später auch mit nach Europa schaffen. Er ist einfühlsam, gerecht und zärtlich. Ich konnte mich sehr gut in ihn hineinversetzen, da ich selbst einen jüngeren Bruder habe und seine Sorge stets nachvollziehen konnte. Chioke hingegen war einfach ein hilfloses Bündel, der seit einem grausamen Ritual, welches man mit ihm vollzogen hat, traumatisiert ist und daher wenig spricht und oftmals unverständlich handelt. Aber durch die Kunst des Autors blieb auch dieser dem Leser nicht verschlossen.
Da es ein Jugendbuch ist, verhält sich der Stil und die Sprache des Romans auch eher einfach und alltäglich. Dies tut der Handlung an sich und auch der Überzeugungsfähigkeit bzw. der Authentizität der Geschichte überhaupt keinen Abbruch, da es dennoch oft sehr spannend und atemberaubend ist, welche Gefahren und Abenteuer die beiden Brüder bestehen und noch zu bestehen haben werden.
Die Reise der beiden kleinen Helden zieht sich fast durch ganz Afrika..von ihrer Heimat Nigeria, über die Stadt Agadez, die Reise durch die Wüste mit all ihren Gefahren, Oasen und Täuschungen bis schließlich an das große Meer. Endet die Reise hier..oder geht es doch noch weiter? :)
Stellenweise folgen Kapitel, die eine andere Geschichte, nämlich die Geschichte des Julien aus Deutschland und dem Mädchen Adria, die gemeinsam auf Sizilien Urlaub machen und hinter die Grausamkeit der Menschenschleuser kommen, einblenden und am Ende sich die beiden Geschichten auf tragische Weise doch noch verbinden...
Die Gefühle, die mich fast ausschließlich das gesamte Buch lang begleitet haben, waren: Angst, Schock, Trauer und Aufregung/Spannung. Man merkt, dass dies hier keine seichte Jugendlektüre ist, sondern das Leben in ihren vollsten und wahrsten Zügen.

Fazit:

Ein wirklich empfehlenswertes Buch, das zeigt, was sich alles in der Welt abspielt, während wir gemütlich am Strand liegen können und unsre Longdrinks genießen. Das Nachwort verdeutlicht ungemein, für was die EU ihre Gelder noch so ausgibt... .
Für diesen Roman vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Zum Autor:

Ortwin Ramadan ist Halb-Ägypter und wurde 1962 in Aachen geboren. Er lebt am Ammersee und arbeitet seit seinem Politik-und Ethnologiestudium als Drehbuchautor und freier Autor.

Samstag, 16. April 2011

[Ich lese gerade...]

"Der Schrei des Löwen" von Ortwin Ramadan.

° ISBN: 978-3-551-31017-0
° Verlag: CARLSEN- Verlag
° 282 Seiten
° Preis: 9,95 €
° Darum geht es: Der 16-jährige Yoba und sein kleiner Bruder Chioke leben als Straßenkinder in Nigeria. Als Yoba einen Auftrag für den örtlichen Gangsterboss erledigt und plötzlich in den Besitz einer Tasche mit Geld gelangt, ist das ihre große Chance: Die Brüder fliehen und lösen bei einem Menschenschleuser ein Ticket nach Europa. Wie so viele andere wollen sie es auf eines der Flüchtlingsbote nach Sizilien schaffen. Doch der Weg dorthin ist lang und viel gefährlicher als gedacht. Ein ums andere Mal gerät ihr Leben in Gefahr, aber für ihren Traum sind sie bereit jedes Risiko auf sich zu nehmen.

[Rezension] "Der Schutzengel" von Paulo Coelho






° Autor: Paulo Coelho
° Titel: Der Schutzengel
° Originaltitel: As Valkírias
° Genre: (spiritueller) Roman
° Erscheinungsdatum: 22 März 2011
° Verlag: Diogenes
° 199 Seiten
° ISBN: 978-3-257-06767-5
° Preis: 19,90 €
° Der erste Satz: Sie waren jetzt schon sechs Stunden unterwegs.

Klappentext:

Den Kampf um eine neue Welt trägt jeder zuerst in sich selbst aus.
Bist Du dazu bereit?
Nur etwas kann verhindern, dass wir unsere Träume verwirklichen: unsere eigene Angst.
Schutzengel - ein modernes spirituelles Abenteuer, in dem ein Mann mit seinen Zweifeln ringt und seine Ängste überwindet.

Worum geht es?

Der Roman handelt von einem Mann, der sein Leben verändern will. Sein Traum: in die Mojave- Wüste gehen, um seinen eigenen Schutzengel zu suchen und sich und seine Umwelt richtig kennenzulernen. Paulo weiß, dass die Wüse nicht so trocken und leer ist, wie sie scheint. Hauptsächlich birgt sie für ihn die Chance für neue, außergewöhnliche Begegnungen, wie ihm sein Meister J. vorausgesagt hat. Weitab vom Chaos der Welt leben hier ein "Meister der Traditionen" und eine Gruppe junger Frauen, die Walküren, die auf Pferden durch die Wüste ziehen.
Chris, seine Gefährtin, begleitet Paulo auf dieser Reise, die die Liebe und die festgefahrenen Meinungen des Paars auf eine harte Probe stellt und ihm gleichzeitig den Weg zur wahren Liebe und Selbsterkenntnis weisen wird.

Rezeption:

Direkt zum Einstieg, natürlich nach dem Epilog, wo man alles Wichtige und die Gründe für die Reise der beiden Protagonisten erfährt, wird man sofort in das Auto mit den zwei Reisenden mit "hineingesetzt". Sofort werden erste Zweifel, Konflikte und eine Art Verkrampftheit des Paares deutlich, welches sich nicht sicher ist, ob dies was sie tun wirklich das Richtige sei. Wenn allein schon der richtige Weg ungewiss zu sein scheint, wie soll es da bloß weitergehen... . Für mich war so ein Anfang bei einer spirituellen Reise mit solch' edlen Absichten schon eine Warnung und auch die Gewissheit, dass der Erzähler diese Personen sicher im Laufe der Handlung läuten wird.
Zum Anfang geht es in dem Roman wirklich nur um das Ehepaar Paulo und Chris. Paulo ist sehr weise, bezeichnet sich als Magier, ist hochspirituell und möchte endlich sein Ziel erreichen, wovon ihm sein Lehrmeister J. immer erzählt hat: seinen eigenen Schutzengel zu sehen und nicht "nur" mit ihm zu sprechen. Chris scheint im Vergleich dazu in Paulos Schatten unter zu gehen.. sie ist eine normale Frau, die zwar religiös ist, diesem jedoch nicht so viel beimisst wie ihr Ehegatte. Für mich war auch hier die Gestaltung der beiden Personen (unterschiedlicher geht es wohl kaum) ein Zeichen, dass eine der beiden sich  entweder ändern wird oder diese Ehe zerbricht. Ich war als Rezipient anfangs noch auf Chris' Seite, da ich selbst zwar gläubig bin, dies jedoch nicht so "extrem und allwissend" auslebe und weil ich als Coelho- Neuling seine An- und Absichten zu Beginn nicht durchblicken konnte. Noch nicht... . Im Lauf der Handlung kommt noch Took, der Meister der Traditionen wie er bezeichnet wird und eine Gruppe kriegerischer Nomadenfrauen, die Walküren, die einer hübschen rothaarigen Frau namens Vahalla unterstehen. Bei den letzteren Personen hate ich anfangs ein Bild von Amazonen im Kopf, wie sie da auf ihren Pferden in ihrer Lederkluft reiten..und ich weiß nicht warum, es hat mich bis zum Ende nicht losgelassen :-).
Coelho beschreibt die Reise des Ehepaares mit all ihren Gefahren und neuen Begegnungen in einer epischen und emotional-spirituellen Sprache. Er umgibt die spirituellen Rituale zwischen Paulo und Chris und den Walküren sowie die Gespräche mit Took mit einer sehr mystischen und stellenweise wohligen Aura. Er ist wirklich ein Meister der Landschaftsbeschreibung, der die Wüste nicht als ein gnadenloses und lebensvernichtendes Ökosystem darstellt, sondern als einen wunderbaren, erleichternden und freien Ort voller Geheimnisse und Eröffnungen. Ich habe diese Passagen mit sehr viel Freude gelesen und hatte dabei immer sehr malerische Sonnenauf- und untergänge im Kopf, den weichen Sand und.. ach, erlebt es doch selbst :).
Das Hauptgeschehen basiert eigentlich nur innerhalb der Mojave-Wüste, da Chris und Paulo nach anfänglichen Reiseschwierigkeiten und Motelübernachtungen schließlich den Walküren folgen, dessen Anführerin Vahalla in Paulo einen weisen Meister der Magie und einen begehrenswerten Mann sieht. Als Chris das klar wird, stellt sie die Reise auf eine Probe, wo sie ihre Gefühle und Emotionen richtig kennen lernt und zu bewältigen versucht und herausfinden muss, welcher Weg für sie der richtige ist.
Man fühlt sich während der gesamten Handlung, egal wie religiös und spituell man selbst ist, ständig angesprochen, man ist fast wirklich nur am Nachdenken, ob soetwas für einen selbst in Frage kommen könnte, wie man sein Leben gestalten sollte und ob die Rituale, welchen man dort begegnet, tatsächlich nur okkulter Kram sind oder doch des Glaubens wert, denn nichts scheint dort wirklich so unwahrscheinlich wie man anfangs mit sich selbst argumentierte.

Fazit:

Für mich war es ein wahrlich erleuchtendes und spirituelles Erlebnis mit dem Hintergrund der angeblich so "rauen" Natur und Stunden des Sinnierens über die Welt, Gott und die Menschen.
Für diesen Roman vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Zum Autor:

Paulo Coelho, geboren 1947 in Rio de Janeiro, ist einer der meistgelesenen Schriftsteller der Welt. Alle seine Romane, insbesondere Der Alchimist, Veronika beschließt zu sterben, Brida und Elf Minuten, wurden Weltbestseller, die in 71 Sprachen übersetzt wurden und eine Gesamtauflage von 115 Millionen erreicht haben. Im August 2010 erschien die erste große Biographie über ihn: Fernando Morais, Der Magier - Die Biographie des Paulo Coelho.

Donnerstag, 14. April 2011

[Ich lese gerade...]





                                                           "Schutzengel" von Paulo Coelho
° ISBN: 978-3-257-06767-5
° Diogenes Verlag
° Preis: 19,90€
° 199 Seiten

Ich habe bereits 58 von 199 Seiten gelesen.
Eindruck: Eine sehr interessante Erfahrung, die einer hohen Spiritualität bedarf, um sie vollkommen zu verstehen. Mal sehen, wie ich mich da hineinfinde.

Mittwoch, 13. April 2011

[Rezension] "Als der Tag begann" von Liz Murray






° Autor: Elizabeth, kurz Liz, Murray
° Titel: Als der Tag begann
° Originaltitel: Breaking Night
° Genre: (Real Life) Roman
° Erscheinungsdatum: 28 März 2011
° Verlag: Diana Verlag
° 478 Seiten
° ISBN: 978-3-453-29108-9
° Preis: 19,99 €
° Der erste Satz: Von meiner Mutter besitze ich nur ein einziges Foto.

Klappentext:

Schon als kleines Kind weiß Liz Murray, was es heißt, am Existenzminimum zu leben. Armut und Hunger bestimmen den Alltag ihrer Familie. Doch obwohl die Hippie-Eltern drogenabhängig sind, erleben Liz und ihre Schwester Lisa nicht nur Elend und Leid. Im Gegenteil, auf eine ganz eigene Art lieben die Eltern ihre Töchter und versuchen, ihnen ein Zuhause zu geben. Die Momente des Glücks sind dennoch kurz. Mit fünfzehn ist Liz obdachlos und geht nicht mehr in die Schule. Erst als ihre Mutter an Aids stirbt, wird ihr klar, dass sie so nicht enden will.
Liz Murray erzählt vom Erwachsenwerden, davon, wie sie ihre Eltern verliert und sich mühevoll ein Harvard-Stipendium erarbeitet, mit einer Sprache, die - anrührend und humorvoll zugleich - alles lebendig werden lässt.

Worum geht es?

Persönlich geht es um die Autorin, die ihr Leben von ihrer frühesten Kindheit bis zum Erwachsenwerden dokumentiert. Ihre Eltern sind drogenabhängige Hippies, die fast nur auf der Suche nach dem nächsten Rausch sind, statt sich um ihre Kinder zu kümmern. Einfühlsam berichtet Liz wie es in Armenvierteln zugeht, was es heißt von der Sozialhilfe abhängig zu sein, mit Drogenabhängigen zusammen zu leben, auf der Straße zurecht zu kommen und wie es ist um sein Leben von Anfang an zu kämpfen.

Rezeption:

Das Buch beginnt mit einem Prolog, in welchem die Autorin den Leser in das Geschehen gefühlvoll einleitet. Unterstützt wird das noch durch ein ziemlich veraltetes Foto ihrer Mutter, welches fast ganz am Anfang dem Leser in die Augen schaut. Somit konnte man sich hier bereits einen super Eindruck machen wie ihre Mutter aussah und hatte gleich eine viel bessere Vorstellung, was aufgrund der sehr wichtigen Rolle, die Liz' Mutter spielt, für mich unabdingbar wahr. Man fühlte sich der Geschichte gleich viel näher, sie wirkte noch authentischer und leider auch trauriger. Aber das ist ja größteils die gesamte Thematik des Romans an sich.
Anfangs wirkt nur ein geringer Kreis von Personen in der Handlung, nämlich Liz' Mutter, ihr Vater und ihre Schwester Lisa..die alle in dem schrecklichen Teufelskreislauf kochen, der durch die Drogenabhängigkeit der beiden Elternteile hervorgerufen wird. Schonungslos und real wird die verkommene und völlig verdreckte Wohnung, das gegenseitige "Spritzen" der Eltern, die Armut und der geistige Verfall geschildert. Ich war stellenweise richtig geschockt, weil ich mir bis dato nicht wirklich ausmalen konnte, was Drogenabhängigkeit heißt und wie extrem Menschen sich dabei verhalten können. In der fortschreitenden Handlung verstärkte sich das Geschehen rund um das Extreme und die Verwahrlosung. Die detaillierten Schilderungen der mühevollen Versuche von Liz ihre Mutter zu säubern und zu pflegen, wozu diese nicht mehr imstande wahr, verschärften sich, als Janet Murray an Aids erkrankt und wie sich diese Krankheit bis zu ihrem Tod in sie hineinfrisst. Ich musste stellenweise wirklich tief Luft holen und das Buch weglegen. Zu traurig irgendwie... und es ist nichtmal erdichtet.
Verstärkt wird diese hammerharte Realität durch die Sprache und den Schreibstil der Autorin. Sie wechselt zwischen detaillierten Beschreibungen der Bronx, der Umgebung und der Gesellschaft und gefühlvollen und berührenden Sprache zwischen Verzweifelten, Armen und Sterbenden, sprich der Artikulation Liz' zwischen ihren nähesten Menschen. Vereinzelt taucht auch Slang und Umgangssprache auf, aber das verschärft noch den Eindruck, dass man sich gerade keine unterhaltende Biografie reinzieht, deren spannendstes Ereignis ein Besuch bei Gucci ist.
Die Geschichte spielt an mehreren Orten, die alle schicksalhaft für Liz waren bzw. sind. Die Bronx, wo sie und ihre Schwester aufwachsen und wo Kriminalität, Armut und Drogen an der Tagesordnung sind.. das St.Anne's, wo Liz wegen ihrer Schulschwänzerei für eine Zeit leben muss, natürlich die Straße und diverse Wohnung von Freunden, Treppenhäuser, Brücken etc. und natürlich auch die Prep, an der Liz schließlich ihren Abschluss macht und ihre Glückssträhne somit besiegelt =)
Das gesamte Buch über fühlt man sich bei der Lektüre so zwischen geschockt, angeekelt und unbehaglich, was nicht an dem Roman selbst liegt, sondern einfach an der Tatsache, dass Menschen in dieser entwickelten und zivilisierten Welt so leben müssen und so verkommen. Nur die letzten 100 Seiten ca. schwächt dieses Gefühl ab und wandelt sich zur Freude und Stolz, denn man muss unwillkürlich mit der guten Liz mitfiebern und das schöne Ende hat sie sich ja wirklich verdient.

Fazit:

Ein sehr berührendes, erschreckend reales und Mut machendes Buch! Ich würde es jedem empfehlen, der gerne über den Tellerrand schaut.
Für diesen Roman vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Zur Autorin:

Liz Murray wird 1980 in der Bronx geboren. Mit fünfzehn Jahren ist sie obdachlos, mit sechzehn Halbwaisin. Beim Anblick des Sarges ihrer Mutter wird ihr klar, dass sie nur dieses eine Leben hat, und sie beschließt, endlich wieder in die Schule zu gehen. Mit neunzehn schafft sie ihren High-School Abschluss, wird unter vielen Mitbewerbern für ein Harvard-Stipendium der New York Times ausgewählt und absolviert die Universität 2009 erfolgreich. Sie gewinnt mehrere Preise, darunter den Chutzpah Award, der ihr von Oprah Winfrey verliehen wird. In den USA wurde ihre Lebensgeschichte bereits verfilmt ( Homeless to Harvard: The Liz Murray Story). Liz Murray leitet heute eine Coaching- Agentur in New York.