Sonntag, 2. Oktober 2011

[Projekt] 4. Lovelybooks Lesemarathon - Livebericht

Hier folgt mein Livebericht vor dem Vorfeiertags-Lesemarathon von Lovelybooks , den ich versuchen werde jede zwei Stunden zu aktualisieren. Viel Spaß euch und fröhliches Lesen&Bloggen :)


09:02 Uhr Kakao, Decke und Müdigkeit.. so beginnt der Marathon für mich. Ich steige ein mit "Teufelsfrucht" von Tom Hillenbrand auf Seite 83.

09:13 Uhr Twitter ist eine schlimme Ablenkung... jetzt geht es aber wirklich los mit Lesen :D

10:01 Uhr Eine Stunde um und ich habe gemütlich meinen Kakao ausgetrunken und 50 Seiten gelesen.

11:04 Uhr Die Handlung wird langsam spannender, aber der Leser wird noch sehr gut in Unklarheit gehalten. Nebst Extremsimsen habe ich in dieser Stunde noch 54 Seiten geschafft.

11:59 Uhr Jetzt mache ich erstmal Frühstück und eine Pause. Davor habe ich natürlich noch 49 Seiten geschafft.

13:39 Uhr Frühstück und längere Pause beendet. Jetzt geht es weiter. Das Buch schaffe ich heute auf jedenfall noch, es sind ja nunmehr noch 50-60 Seiten zu lesen.

Freitag, 23. September 2011

[Rezension] "Endzeit" von Liz Jensen







Dieses Buch habe ich bei meinem letzten Lesemarathon sehr gespannt angefangen, doch auch schnell wieder aufgegeben, nicht zurecht, wie es sich im Nachhinein doch herausgestellt hat.
Mein Ersteindruck belief sich auf das eine prägnante Wort: Depression. Der gesamte Einstieg, die Umgebung, die Protagonistin, alles schien irgendwie zu vergehen, alles war krank und metallisch kalt. Es hat mich richtig deprimiert, doch ich las weiter.
Den Kernpunkt bildet Gabrielle Fox, eine durch einen Autounfall gelähmte Kunsttherapeutin, die nach ihrer Reha in einer der Anstalten für geisteskranke und gefährliche Jugendliche arbeitet. Sie ist frustriert, hat nicht nur das Gefühl unterhalb des Bauchnabels verloren, sondern auch ihren Freund und ihr damals noch ungeborenes Kind Max. In zynisch- bitteren Ergüssen folgt der Leser ihrer Wahrnehmung und kämpft mit ihr zusammen gegen den Alltag und ihre Behinderung an. So weit, so gut.
Die Spannung der Handlung entfaltet sich aber, als Frau Fox mit Bethany Krall, einer scheinbar geisteskranken Jugendlichen, die ihre Mutter ermordet hat, im Rahmen einer Therapie konfrontiert wird. Bethany scheint alle Hoffnung in diese Welt und ihre Mitmenschen aufgegeben zu haben, sie ist beleidigend, resigniert und gleichzeitig berauschend und selbstsicher. Doch ihre Besonderheit liegt woanders... In völlig ekstatischen Zuständen zeichnet Bethany geographische Gebilde, Wolkenformen und Naturkatastrophen, meist nachdem sie ihre Portion Strom in der EKT Behandlung erhalten hat. Zuallererst wird sie von Frau Fox nicht ernstgenommen und mit kühler Distanz behandelt, doch die Daten, die die elektrisierte SVV- lerin zeichnet und lallt, entpuppen sich als sekundengenaue Vorhersagen von Umweltkatastrophen, die nach erneutem Geschehen nicht mehr als Zufall abgestempelt werden können. Als Bethany schließlich von der Entrückung, der Apokalypse spricht, kann Frau Fox nicht mehr zögern und holt sich einen prominenten Physiker, Frazer Melville, nicht nur ins Bett... Als auch ihm niemand glauben will, muss etwas geschehen, denn die Menschheit steht kurz vor dem Aus... .
Der Erzähl- und Schreibstil von Frau Jensen hat mich im Laufe der Geschichte überzeugt. Von zynischem Gedankengut über schlagfertigen Bethany Dialogen, säuselndem Verliebtenjargon bis hin zu durchzogenen religiös-wissenschaftlichen Passagen war alles dabei. Zum Ende flachte die Handlung ein wenig ab, es wurde viel Bibel zitiert, doch die letzten Seiten haben ihre Würze trotzdem nicht verloren. Ein großer Pluspunkt für mich war, dass ich mich hervorragend in die Protagonistin Gabrielle Fox hineinversetzen konnte, da sie mit sehr genauer Menschenkenntnis und Einfühlsamkeit dargestellt wurde.

Insgesamt empfand ich diesen Öko-Thriller, wie dieses Buch oft bezeichnet wird, doch recht gelungen. Etwas weniger Religion und dafür vielleicht etwas mehr von Bethany und Umweltgeschehnissen hätten sicher nicht geschadet, da man im Laufe des Buches dieses kleine "Nostradamus"-Mädchen unwillkürlich ins Herz schließt. Für diesen Thriller vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Beim dtv - Verlag bekommt man für 14,90€ 394 Seiten spannende Unterhaltung, die zum Nachdenken anregt. Das Buch ist auch unter der ISBN: 978-3-423-24844-0 zu finden und für jeden, der an unsere Umwelt bzw. das Jahr 2012 denkt, mehr als zu empfehlen.

Sonntag, 28. August 2011

[Projekt] 3. Bibliofeles Lesemarathon - Bericht

Auch beim 3. Lesemarathon von der lieben Laura von Bibliofeles war ich dabei, auch wenn nur Hals über Kopf und holprig wie nie. Ich weiß nicht, woran es lag, aber ich habe nicht wirklich viel geschafft, aber die Hauptsache ist ja hierbei sowieso viel Spaß haben und sich mit anderen Büchersüchtigen auszutauschen. Und ich habe endlich ein Buch gelesen, was ich die ganze Zeit schon lesen wollte, nur irgendwie nie dazu kam. Also hier mein kleiner Bericht über den gestrigen Verlauf meines Marathons, da ich den heutigen Teil leider verschlafen habe -___-

10:22 Uhr Na toll, ich bin auferstanden. Obwohl ich mir den Wecker auf Halb Zehn gestellt habe, habe ich verschlafen. Yay, geht gut los.

10:37 Uhr Jetzt kann es losgehen. Tiere gefüttert, für mich Sojakakao und mein Startschuss ist eine halbe Stunde später. Bin jetzt auch im Chatraum, wo die üblichen Verdächtigen hocken *gg* Los gehts bei mir mit "Geisterritter" von Cornelia Funke.


11: 41 Uhr Hach, ist das genütlich mit Decke und Kakao und das Buch überzeugt mich wieder von den ersten Seiten an. Wunderschön, liebevoll gemacht und atmosphärisch. Auch das Lesewetter stimmt heute, denn wär der Marathon gestern gewesen, ich glaube ich wäre geschmolzen. Nach knapp einer Stunde Lesezeit habe ich 62 Seiten geschafft.

11: 57 Ich mache jetzt erstmal Frühstück... und das Buch ist der Hammer, wie ich finde. Habe jetzt noch 19 Seiten geschafft. Ja, ich verschlinge es förmlich.

12: 43 Frühstück beendet und jetzt werd ich faul *lach*. Aber nun geht es endlich weiter mit Lesen.

13:41 Uhr Irgendwie bin ich bedrückt... und ich wünsche diese Person würde merken, wie sehr sie mir wehtut. So, Emo beendet. In einer Lesetunde habe ich jetzt 45 Seiten geschafft.

14: 30 Uhr Es ist weiterhin gemütlich, doch das Herz ist schwer. Weitere 30 Seiten gehen auf mein Marathonkonto.

15:05 Uhr Habe mir jetzt eine Tüte Brombeerkätzchen aus der Küche geholt und das Buch übersteigt meine Erwartungen weiterhin. Unbedingt empfehlenswert! Die nächsten 29 Seiten liegen hinter mir.

16:10 Uhr Das erste Buch ist nun durch und ich habe es wirklich sehr schweren Herzens schließen müssen. Hoffentlich schaffe ich noch eines heute. In dieser Stunde habe ich 53 Seiten geschafft.

16: 12 Uhr Weiter geht es mit "Endzeit" von Liz Jensen.

16:55 Uhr Habe jetzt noch eine Pause gemacht.. weil das Buch mich ziemlich deprimiert und so ziemlich an allem Gegensatz zu meinem vorherigen Buch ist. Ist trotzdem sehr brilliant geschrieben in meinen Augen. Hier habe ich nun 16 Seiten geschafft.


02:00 Uhr Oh, mein Gott... ich kann mich heute so gar nicht konzentrieren und aufraffen... habe jetzt noch eine Leseprobe gelesen von Isenhart, welcher auch ein super Buch zu werden verspricht. Sie bringt mir weitere 37 Seiten auf mein Lesekonto.

02: 16 Uhr Ich gehe jetzt ins Bett und werde dort versuchen noch ein wenig zu lesen.

02: 43 Uhr Jaaa...jetzt bin ich richtig müde und gehe jetzt schlafen. Habe noch 14 Seiten schaffen können. Gute Nacht!


Sooo..und da ich heute knapp nach 11 Uhr aufgestanden bin, habe ich nichts mehr lesen können. Ich habe in diesen 24 Stunden insgesamt 305 Seiten geschafft. Nicht meine beste Leistung, aber ich hatte sehr viel Spaß, bedanke mich bei der lieben Laura wieder für so ein tolles Ereignis und freue mich schon auf den nächsten Lesemarathon.







Mittwoch, 27. Juli 2011

[Rezension] "Blutige Stille" von Linda Castillo


Dieses Buch war eines der Highlights meiner Prüfungsvorbereitungszeit. Egal, wie sehr man wegen dem ( viel zu viel) Lernstoff frustriert war, dieses Buch holte einen hervorragend heraus, schnappte einem die Luft weg und nahm die Gedanken und Gefühle ganz klar nur für sich ein.
Durch eine Leseprobe ging mir das Buch nicht mehr aus dem Kopf, woraufhin ich es mir auch kaufte. Und die Leseprobe hat nicht zu viel versprochen, eher zu wenig, denn das gesamte Geschehen entfaltete sich im Laufe des Werkes erst so richtig brutal. Was will ich damit sagen?
Den Kernpunkt bildet eine amische Familie in einem kleinen Örtchen namens Painters Mill. Es ist allem Anschein nach der perfekte Ort, wenn man Schlafstörungen hat, denn außer Falschparken geschieht dort nicht viel Aufsehenerregendes. Bis eines Nachts Schreie von der Farm der Familie Plank zu hören sind und man bereits im ersten Kapitel auf ein Bild des Grauens stößt. Fand ich gut. Hier kommt man sofort zum Thema, ohne kapitellange Abhandlungen über die Geschichte der Opfer. Sehr gut sogar.
Man hat also die gesamte Familie Plank, die mit Vater und Mutter sieben Leute umfasst, brutal niedergemetzelt. Besonders schockt der Fall der zwei Schwestern, die brutal verstümmelt und ohne Uterus im Körper in der Scheune erhängt wurden. Nicht gerade ein Abbild zum Appetit kriegen, findet auch Chief Kate Burkholder, die Protagonistin des Buches und die zuständige Polizistin des Ortes. Neben der Brutalität mit der der Mördeer vorgegangen ist, kommt später noch die Schwierigkeit diesen zu finden, denn die Farmen liegen Meilen auseinander und der Zeugenkreis kann nur sehr vage Aussagen treffen. Bis Kate bei der Durchsuchung das Tagebuch der ermordeten Mary Plank findet und auf eine Geschichte stößt, die in ihrer Morbidität, Traurigkeit und Kriminalität seinesgleichen sucht...
Beim Lesen bleibt da einem echt die Spucke weg. Auch nach dem Blutbad bleibt es spannend, die Recherchen, die Ergebnisse und vorallem die traurige Geschichte der Planks entfalten sich nach und nach. Und am Ende ist eigentlich klar, wer der Mörder ist... oder waren es doch mehr?!
Gewürzt wird das Ganze noch durch die Affäre Kates mit dem Ex-Polizisten Tomasetti, wodurch man in dem Buch noch etwas Romantik und Kitsch bekommt. Doch warum trifft besonders dieser Fall Kate so ins Herz?
Die Sprache ist alltäglich, oft umgangssprachlich aber ohne Ausschweifungen. Kate lässt den Leser oft an ihren Gedanken teilhaben, verrät aber nichtmal sich selbst immer alles. Es bleibt auf jeden Fall bis zur letzten Seite spannend.

Alles in allem ein wundebar gelungener Thriller, den man nicht vor dem Einschlafen lesen sollte, wenn man allein zu Hause ist. Kribbelfaktor pur! Ich vergebe für dieses Buch 5 von 5 Sternen.



Für 8,99 € bekommt man hier 391 Seiten Herzklopfen, Gänsehaut, Spannung und Horror. Es ist beim Fischerverlag und unter der ISBN 978-3-596-18451-4 zu finden. Erwähnenswert ist dabei auch, dass dieses Buch der zweite Fall von Chief Burkholder ist.

Montag, 25. Juli 2011

[Rezension] "Ein Strandkorb für Oma" von Janne Mommsen



Am Anfang sei gesagt, dass solche Bücher eigentlich so gar nicht mein Fall sind. Ich bin kein Seefreund und kenne mich auch nicht mit den Gepflogenheiten des nördlichen Deutschlands aus. Wie dem auch sei, es ist trotzdem kein Grund sich nicht an eine solche Lektüre heranzuwagen. Ich habe es getan und nicht bereut!

Das Cover und der Klappentext versprechen eine turbulente und lustige Familien - bzw. Verwandtengeschichte. Maria und Sönke sind schwerverliebt und wohnen zusammen auf der Nordseeinsel Föhr. Sie sind das typische Bild eines kitschigen Pärchens und nutzen die Strandkorbromantik der Nordsee richtig aus. Bis dahin scheint alles normal und man denkt, dass dieses nur 218 Seiten umfassende Buch mühevoll wird. Doch auch das täuscht.
Den Pepp der Geschichte bildet die Cousine Jade, die sich mühevoll der Punk - und Gothicszene verschrieben hat und somit der Insel einen dunklen misanthropischen Touch verleiht. Jades Humor ist ziemlich trocken und ihre Montur nicht nur für alteingesessene Bewohner ziemlich verwunderlich. Herr Mommsen bringt mit Jade nicht nur sehr viel frischen Wind in die konservative Gemeinde, sondern auch einige Lacher und Schmunzler für den Leser. Den zweiten Höhepunkt der Story bildet die langsam senil werdende Oma. Sie ist einfach nur Oma, die auf knallige und jugendliche Mode steht und so manche Strandparty mehr aufmischt, als die feierlustige Jugend. Interessant wird es, als eines Tages ein Bild aus einem Kunstmuseum verschwindet, wo Oma angeblich drauf zu sehen ist. Noch interessanter wird es, als Sönke eine Überwachungskameraaufnahme bekommt, auf der Oma aus dem Fenster steigend und mit einem Bild in der Hand gesichtet wird. Doch erstaunlicherweise kann sie sich nicht dran erinnern... Mit Oma hat Janne Mommsen eine unglaublich lustige, quirlige und ungewöhnliche Figur geschaffen mit welcher man sofort sympathisiert.
Die kleine Krimigeschichte rund um den Bildraub würzt natürlich das Geschehen. Natürlich auch die Tatsache, dass Sönkes Freundin Maria Polizistin ist und sich Oma vorknöpfen muss. Doch wie soll das ausgehen, wenn der Freund und gleichzeitig auch der eigene Job auf dem Spiel steht? Und als ob dies nicht genug wäre, stößt auch noch Marias gut aussehender Ex-Freund und Kommissar hinzu...


Fazit: Eine sehr schöne, nette und vorallem leichte Sommerlektüre. Etwas Kitsch, etwas Klischee und viele Schmunzler gehen auf das Konto des Lesers und auch ein Lächeln, wenn man dieses Buch abschließt. Im positiven Sinne natürlich! Deswegen verdient dieses Büchlein bei mir 3 von 5 Sternen.


Das Büchlein bekommt ihr beim Rowohlt Verlag  für 8,99€, es hat 218 Seiten und ist auch unter der ISBN 978-3-499-25686-8 zu finden.

Ich bin wieder da!

Halli hallo liebe (und mir zum Glück treu gebliebene) Lesergemeinde!

Meine Prüfungszeit ist nun offiziell vorbei und das heißt, dass ich nicht nur mehr Zeit zum Lesen habe, sondern auch, dass ich mir nun auch die Zeit nehmen kann, alle Bücher, die ich bis hierhin gelesen habe, zu rezensieren. Weiterhin gibt es bald wieder einen Bibliofeles Lesemarathon , zu welchem ich auch noch näher berichten werde sowie wieder alles run ums Buch und Lesen.

Ich wünsch euch viel Spaß auf meinem bald nicht mehr hungrigen Bücherblog!

Eure Katz

Donnerstag, 23. Juni 2011

Mein Bericht vom 2. Bibliofeles- Lesemarathon

Insgesamt muss ich sagen, dass es mal wieder richtig schön war, bewusst und länger am Stück zu lesen als sonst. Ich bereue es nicht, dass ich trotz langer Uni am Mittwoch und eben noch Uni am Donnerstag trotzdem an diesem Lesemarathon teilgenommen habe. Freue mich schon auf den nächsten :) und hier folgt mein (zeitgenauer) Bericht vom gestrigen und auch noch heutigen Lesemarathon. Viel Spaß!


9:00 Uhr Ich sitze noch vor den verschlossenen Türen des Seminarraums und nutze die Zeit um bei Jane Austen "Sanditon" auf Seite 152 zu beginnen bzw. weiterzulesen

9:15 Uhr Das Seminar der Sprachwissenschaft zum Thema "Sprachgeschichte" beginnt und ich freue mich auf weitere mittelhochdeutsche Grammatiken. In den 15 Minuten zuvor habe ich 18 Seiten Jane Austen geschafft und mich mal wieder sehr amüsiert.

10:45 Uhr War alles mal wieder sehr aufschlussreich und ich darf bei der Menge an Lernstoff gar nicht an die Prüfung denken. 90 Minuten Mittelhochdeutsch und keine Gelegenheit zum Lesen, weil nur prüfungsrelevanter Stoff thematisiert wurde. Fail.

11: 33 Uhr Komme gerade aus der Mensa, wo es für mich einen großen Teller Vollkornspagetti mit Tomaten-Rucola Soße gab und einen schönen gemischten Salat. Nomnom. Bisher auch nicht weitergelesen und das wird wohl auch erstmal nichts, weil ich an meinem Prüfungstext des Moduls "Literarisches Schreiben" arbeiten muss. Dann ab in die Campusbibliothek!

12: 51 Uhr Wow, ich hatte einen Kreativitätsschub und habe den Text somit vollendet. Fleißig, fleißig. Bevor das nächste Seminar anfängt, wird erstmal (konsequent) weitergelesen.

13:27 Uhr Prof kam zu spät und nun beginnt mein letztes Seminar für heute, welches "Das Buch im Mittelalter" heißt. Ich liebe das Seminar! Und habe dazu noch in der Zwischenzeit 30 Seiten Jane Austen geschafft.

15:00 Uhr Gerade zu Hause angekrochen. Das Wetter ist schrecklich. Muss mich erstmal ausruhen.

17:09 Uhr Irgendwie komme ich nicht so richtig zum Lesen. Die Welt hat es heute irgendwie auf mich abgesehen, indem sie so viele Ablenkungen und Verlockungen bereithält. Die Katzen wollen mich heute auch nicht in Ruhe lassen, mein MMORPG ist durch ein neues Update total spannend und das Wetter ist ja nurnoch zum aufs Sofa legen und einschlafen. Jane Austen hat von dieser Zeit nur 23 Seiten herausholen können. Naja, vielleicht wird das noch.

17:42 Uhr Habe jetzt bei den Mädels im Chat vorbeigeschaut und festgestellt, dass da nicht nur totale Freaks hocken, sondern auch, dass ich bisher am wenigsten von allen Beteiligten gelesen habe. :( Weitere 9 Seiten Jane Austen kommen dazu. Insgesamt habe ich bisher nur 80 Seiten gelesen. Wäääh...

18: 35 Uhr Chaträume und Internet überhaupt sich ja mal eine sowas von ablenkende Erfindung. Was muss man sich auch genau am Lesemarathontag  über so interessante Dinge unterhalten?! Die nächsten 22 Seiten gehen an Jane Austen.

19:00 Uhr Hier ist gerade irgendwie nach Weltuntergang. Total dunkel und gewitternd. Noch mehr Ablenkung. Hoffentlich wird es bald heller, sonst muss ich jetzt schon mit Kunstlicht lesen und das macht mich immer so müde :( Weitere 19 Seiten Jane Austen wurden gelesen.

19: 43 Uhr Nach Weltuntergangsstimmung habe ich jetzt auch noch Hunger. Mache mir jetzt schnell was fürs leibliche Wohl. In der Zwischenzeit wurden weitere 20 Seiten Jane Austen umgeblättert.

20:03 Uhr Eine sehr interessante Ernährungsdiskussion im Chat. Und es tut gut zu merken, dass immer mehr Menschen sich dafür entscheiden tierleidfrei zu leben. Weiter so, Mädels!

21:02 Uhr So, jetzt genug Pause gemacht und Leute bekehrt *gg* Jetzt wird weitergelesen!!!!!

21:38 Uhr Nach der Pause und einem kleinen Snack geht das Lesen jetzt irgendwie flüssiger, obwohl ich langsam eine gewisse Müdigkeit verspüre. Aber ich war heute ja auch schon um halb Sechs in der Frühe wach. Mal sehen, wie lange ich es heute durchhalte. Die nächsten 23 Seiten gehen auf mein Marathonkonto.

22:08 Uhr Die Äuglein, die Äuglein, die gehen langsam zu, doch ich kämpfe ;) Ist doch noch viel zu früh, um aufzuhören. In der Zeit habe ich weitere 21 Seiten geschmökert.

22:49 Uhr Es ist vollbracht! Ich habe "Sanditon" von Jane Austen nun offiziell beendet und mein Ziel erreicht. Insgesamt habe ich jetzt 219 Seiten gelesen.

22:52 Uhr Weiter geht es nun mit "Solange es Wunder gibt" von Ben Bennett.

23:12 Uhr Ich verziehe mich jetzt von der Couch ins Bettchen zum Lesen, denn meine spätabendliche Bequemlichkeit hat gesiegt. Das Buch, was ich gerade lese, ist irgendwie krass, ich weiß es auch nicht. Sehr seltsam. Habe jetzt 24 Seiten davon gelesen.

23:52 Uhr So, die Augen fallen mir jetzt endgültig zu. Werde hier jetzt erstmal aufhören, da es ein sehr langer und auch anstrengeder Tag war. Mal sehen, ob ich morgen früh noch ein paar Seiten lesen kann. Die nächsten 27 Seiten liegen hinter mir und insgesamt habe ich heute 270 Seiten gelesen.

07:09 Uhr Wecker hat gerade geklingelt. Ich hab ja nachher noch Uni und gleich darauf Besuch -.- d.h. jetzt erstmal, statt Lesen, aufräumen und Wäsche machen. Die restliche Zeit kann ich dann hoffentlich noch lesen :(

08:13 Uhr Nun sieht es hier blitzblank aus, alles fertig, ich fertig und nun schnell noch ein paar Seiten bis zum Schluss schaffen!

09:00 Uhr Jetzt ist der 2. Bibliofeles- Lesemarathon offiziell beendet. Ich habe pünktlich das Kapitel abgeschlossen und habe in den letzten Minuten noch 55 Seiten lesen können. Damit bin ich jetzt bei "Solange es Wunder gibt" auf Seite 106.

Fazit: Sehr viel Spaß, eine schöne Zeit, wenig anstrengend und gerne wieder!
Wie lange ich effektiv gelesen habe, lässt sich nicht so genau sagen, aber ich habe trotz Uni und Co. insgesamt 325 Seiten gelesen. Ein Buch beendet und ein neues zu 1/3 gebracht. Ich bin recht ztufrieden mit mir und meinem Ergebnis.


Donnerstag, 16. Juni 2011

[Projekt] 2. Bibliofeles Lesemarathon

Die liebe Laura veranstaltet am kommenden Mittwoch den zweiten Bibliofeles - Lesemarathon. Wie bei vielen, ist es bei mir auch ein ganz normaler Arbeitstag, d.h. ich habe Uni und sowieso zu tun. Jedoch habe ich mich entschieden, dass ich trotzdem mitmache und jede freie Sekunde lesen werde, da ich in letzter Zeit nicht wirklich zum Lesen kam.
Der Lesemarathon soll am Mittwoch, den 22.6 um 9 Uhr starten und 24 Stunden dauern. Natürlich nach dem Motto "Alles kann, nix muss".
Ich bin schon gespannt wie viel ich an diesem Tag schaffen werde... und mache mir natürlich (wie immer) keine Bücherliste, da ich spontan entscheiden mag, nach welcher Lektüre mir an dem Tag zumute ist.

Wenn ich euch begeistert habe, macht doch selbst mit! Egal, ob ihr einen Blog habt, oder nicht.. Lesen verbindet!

[Rezension] "Smaragdgrün" von Kerstin Gier

Endlich...endlich endlich endlich...komme ich wieder zum Bloggen und habe in der Zwischenzeit auch endlich(!) den dritten Band der Edelstein - Trilogie gelesen. Hier meine Rezension:


° Autor: Kerstin Gier
° Titel: Smaragdgrün - Liebe geht durch alle Zeiten
° Genre: Jugendbuch
° Erscheinungsdatum: Dezember 2010
° Arena - Verlag
° 487 Seiten
° ISBN: 978-3-401-06348-5
° Preis: 18,95 €
° Der erste Satz: "Das wird eine hässliche Narbe geben ", sagte der Arzt, ohne den Kopf zu heben.

Klappentext:

Was tut man, wenn einem das Herz gebrochen wurde? Richtig, man telefoniert mit der besten Freundin, isst Schokolade und suhlt sich wochenlang im Unglück. Dumm nur, dass Gwendolyn, Zeitreisende wider Willen, ihre Energie für ganz andere Dinge braucht: zum Überleben zum Beispiel. Denn die Fäden, die der zwielichtige Graf von Saint Germain in der Vergangenheit gesponnen hat, ziehen sich nun auch in der Gegenwart zu einem gefährlichen Netz zusammen. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, müssen Gwendolyn und Gideon - Liebeskummer hin oder her - nicht nur auf einem rauschenden Ball im 18. Jahrhundert zusammen Menuett tanzen, sondern sich in jeder Zeit kopfüber ins Abenteuer stürzen ...

Worum geht es?

Auch im dritten Band der Edelsteinsaga geht es um Gwendolyn und Gideon, ihres Zeichens Rubin und Diamant, die wieder viele Gefahren zusammen zu bestehen haben, um das Geheimnis rund um den Chronografen und den Stein der Weisen zu lösen. Im Lauf der Handlung müssen sie sich eingestehen, dass nur Zusammenhalt und Mut ihnen dabei helfen kann und dass man nicht so leicht jedem vertrauen sollte... auch wenn dieser jemand angeblich auf deiner Seite ist...

Rezeption:

Nun ja, es lagen einige aufregende Monate zwischen dem zweiten Band und dem dritten Band bei mir, dennoch bin ich problemlos wieder in die Handlung eingestiegen und konnte fast sofort mit jedem Namen etwas anfangen. Der Prolog reflektiert unkompliziert auf die Geschehnisse im zweiten Band und leitet auch in die aktuelle Geschichte ganz vorzüglich ein.
Den Anfang macht das gebrochene Herz Gwendolyns, die einsehen muss, dass der überaus hübsche Gideon mit ihren Gefühlen nur gespielt hat, um sie ihm gefügig zu machen. Ich selbst war davon auch sehr verbittert, denn auch ich hätte soetwas von ihm nie erwartet. Typisch Kerl, würd ich meinen, oder?!
Jedenfalls konnte sich Gwen nicht länger mit ihrem Liebeskummer aufhalten, denn ihre Pflichten als Zeitreisende lösen sich, im Gegensatz zu ihrem Herzen, nicht auf. Das Buch begann also mit einer müßig- traurigen Stimmung einer Jugendlichen mit gebrochenem Herzen, die lustlos ihren Pflichten nachgeht, die sowieso im Hintergrund stehen. Hach, kam mir das bekannt vor...und ich dachte schon, dass dieser Band nurnoch deprimierend sein wird.
Nach ein paar grauen Seiten kam auch endlich wieder die erwartete Stimmung und Spannung. Durch die Aussprache Gwens und Gideons entfaltet sich vor dem Leser ein tückisches Intrigennetz und es wird deutlich, dass man die beiden Zeitreisenden anscheinend zu einem geheimen Zwecke benutzt hat, der außerhalb ihrer Treffen und geplanten Zeitreisen liegt. Auch die Person, die dahinter steckt, ist zuerst noch unbekannt, jedoch ist klar, dass sie zum Kreis der Wächer gehören muss und man somit einen Verräter in der Organisation beherbergt. Die Idee fand ich sehr raffiniert, denn ich habe ab hier sofort angefangen zu grübeln, wer das sein konnte und habe die Wächterpersonen bei jeder ihren Äußerung und Handlung beobachtet..Hmm..am Ende war es einer, von dem ich es natürlich am Wenigstens erwartet habe. Normal, nicht?
In dieser Ausgabe floss auch ungewöhnlich viel Blut..sprich, es gab mehr Verletzungen und Dramatik, als in den letzten zwei Bänden. Es wurde mehr gekämpft, geweint und verzweifelt...und das alles, um am Ende herauszufinden, dass Gwen nicht nur nicht die Tochter von Grace ist, sondern von jemand ganz anderem, was ihr eine nicht zu übersehende Fähigkeit verleiht... Ich saß vor Aufregung...das fand ich ja mal richtig gut gemacht. Nun wurde auch klar, weshalb Gideon dazu benutzt wurde, mit Gwennys Gefühlen zu spielen... Ob das hinhauen wird? Lest selbst :-)
Die Schauplätze des Geschehens waren neben Gwendolyns Haus, dem Wächtersaal und den Bällen des 18. Jahrhunderts, auch diverse Keller, Gänge und auch die Wohnung von Gideon... ... ;)
Kerstin Gier schreibt angenehm unterhaltend mit einer unglaublichen Situationskomik. Bei den Auftritten von Xemerius, dem Wasserspeierdämon, war mir wenigstens ein Schmunzeln sicher und Frau Gier hat es auch in jeder noch so düsteren Situation geschafft, dass man lächeln musste. Ich habe mich super unterhalten gefühlt, habe mitgefiebert und mitgerätselt und am Ende natürlich geseufzt, da das Buch (mal wieder) viel zu schnell zu Ende war.

Fazit:

Eine spannende und turbulente Liebesgeschichte zwischen den Zeiten, die ihren Vorgängern in nichts nachsteht. Für dieses Buch vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Zur Autorin:


Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat als mehr oder weniger arbeitslose Diplompädagogin 1995 mit dem Schreiben begonnen. Mit riesigem Erfolg: Gleich ihr Erstling "Männer und andere Katastrophen" wurde mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt. Inzwischen stehen ihre Romane wie "In Wahrheit wird noch mehr gelogen" und "Gegensätze ziehen sich aus" regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Ihre Trilogie mit den Abenteuern von Gideon und Gwendolyn, die inzwischen unter anderem auch in den USA und England erscheint, konnte ihre Erfolge noch einmal toppen. Kerstin Gier avancierte mittlerweile zu einer der bekanntesten deutschsprachigen Autoren für junge Leser. Die DeLIA - Preisträgerin wohnt mit ihrer Familie in der Nähe von Bergisch Gladbach.

Montag, 30. Mai 2011

[Rezension] "Jesus liebt mich" von David Safier


° Autor: David Safier
° Titel: Jesus liebt mich
° Genre: Roman
° Erscheinungsdatum: 29. Oktober 2008
° rowohlt Verlag
° 300 Seiten
° ISBN: 978-3-499-24811-5
° Preis: 8,95 €
° Der erste Satz: So hat Jesus doch nie im Leben ausgesehen, dachte ich, als ich mir ein Abendmahl-Gemälde im Pfarrbüro ansah. Der war doch ein arabischer Jude, wieso sieht er dann auf den meisten Bildern aus wie einer von den Bee Gees?

Klappentext: 

Marie hat das beeindruckende Talent, sich ständig in die falschen Männer zu verlieben. Kurz nachdem ihre Hochzeit geplatzt ist, lernt sie einen Zimmermann kennen. Und der ist ganz anders als alle Männer zuvor: einfühlsam, selbstlos, aufmerksam. Dummerweise erklärt er beim ersten Rendezvous, er sei Jesus persönlich. Zunächst denkt Marie, dieser Zimmermann habe nicht alle Zähne an der Laubsäge. Doch bald dämmert ihr: Joshua ist wirklich der Messias. Und Marie fragt sich, ob sie sich diesmal nicht in den falschesten aller Männer verliebt hat.

Worum geht es?

Marie hat einfach nur Pech in der Liebe. Nachdem sie ihren Freund vor dem Altar stehen lässt, scheint es nurnoch bergab zu gehen. Im Hause ihres Vaters ist sie unerwünscht, ihre Schwester Kata ist schwer krank und ihre Mutter fängt gerade eine Liebschaft mit dem Gemeindepastor an. Wo soll man da noch die Zeit und den Wunsch herkriegen, dem eigenen Glauben nachzugehen, wenn man sich sowieso von Gott verlassen fühlt. Umso unmöglicher erscheint es ihr, als sie sich in einen Freak, der sich für Jesus hält, verliebt, ernsthaft ihren Glauben zu leben. Als Marie jedoch kurz vor dem Ertrinken in einem See ist, reicht ihr der Freak auf einmal die Hand...und er steht auf der Wasseroberfläche...

Rezeption:

Den Einstieg in dieses Buch macht Marie mit ihren Hochzeitsvorbereitungen durchaus sehr amüsant. Es ist sofort erkannbar, dass sie nicht sehr gläubig ist und kein Interesse an der Bibel und ihren Geschichten hat. Sie steht gerade mitten im Leben und erhofft sich, bald eine eine glückliche Braut zu sein. Doch irgendetwas stimmt da nicht, denn als der Pastor Gabriel sie nach dem "Ja-Wort" fragt, wird ihr bewusst, dass sie noch nicht über ihren Exfreund hinweg ist. Fand ich wirklich sehr amüsant! Die Frau hat dann auch genug Mut, ihren jetzigen Freund abzuservieren und nicht in eine unglückliche Ehe zu steigen. Respekt!
Rund um die Umwelt Maries werden einige Klischees bedient. Ihre Eltern sind geschieden und versuchen mit sich selbst klarzukommen, sprich, sich andersweitig umzuschauen. Ihr Vater landet bei einer weißrussischen "Wodka-Nutte", ihre Mutter studiert erstmal Psychologie, um sich dann im Bett des Gemeindepastors wiederzufinden. Ich habe wirklich Tränen gelacht, denn Marie legt hier einen super Zynismus und eine (oft sehr klischeehafte) Menschenkenntnis an den Tag.
Nebenbei erfährt man, dass Maries Schwester Kata einen Tumor hat und große Schmerzen leidet. Als die Ärzte Besserung versprechen, sind die beiden Frauen sehr froh, doch nichts ist so wie es oftmals scheint... :(
Die Figuren sind, wie bereits erwähnt, unkompliziert alltäglich. Man kann sich in jede gut hineinversetzen und mit und über jede mindestens schmunzeln. Safier betreibt hierbei eine humorvolle und authentische Unterhaltung. Genial ist natürlich auch Joshua aka Jesus gestaltet. Mit seiner Ahnungslosigkeit, der zarten Unwssenheit und dem untypischem männlichen Einfühlsam schleicht er sich sofort in das Leserherz und man bastelt sich unwillkürlich ein Bildchen von dem guten Mann zurecht, der wirklich sexy gewesen sein soll *gg* Angenehm, angenehm..
Die Sprache und der Schreibstil des Buches ist (wie die Handlung selbst) leicht, fließend und unkompliziert. Man fühlt sich super unterhalten, lernt nebenbei ein paar Fakten über Jesus und die Bibel, lacht sich Tränen und ist am Ende doch bei einen Abschluss angelagt, den man so nicht erwartet hätte. Abgerundet wird das ganze durch stellenweise auftretende Comiceinlagen, die Kata zeichnet und die auch mindestens ein Schmunzeln herauslocken. Typisch Schwestern!

Fazit:

Eindeutig eines der besten Gute-Laune-Bücher! Leicht, erfrischend, amüsant und beflügelnd.
Für diesen Roman vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Zum Autor:


David Safier, 1966 geboren, zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Autoren der deutschen Drehbuchszene. Er konzipierte zahlreiche Serien. Bekannt wurde er vor allem mit seinen Drehbüchern zu TV - Erfolgen wie "Nikola", "Mein Leben und ich" sowie "Berlin, Berlin", für das er unter anderem mit dem Grimme - Preis und dem Emmy, dem amerikanischen Fernseh - Oscar, ausgezeichnet wurde. David Safier lebt und arbeitet in Bremen. Sein Debüt "Mieses Karma" verkaufte sich bisher über eine Million Mal. "Jesus liebt mich" stand fast ein Jahr lang auf der Spiegel - Bestsellerliste.

Donnerstag, 19. Mai 2011

[Rezension] "Kein Entkommen" von Linwood Barclay


° Autor: Linwood Barclay
° Titel: Kein Entkommen
° Originaltitel: Never Look Away
° Genre: Thriller
° Erscheinungsdatum: 15. April 2011
° Verlag: ullstein Taschenbuchverlag
° 571 Seiten
° ISBN:  978-3-548-28348-7
° Preis: 9,99 €
° Der erste Satz: "Ich habe Angst ", sagte Ethan.

Klappentext:

Sonne, Softeis, Kinderlachen. Ein Familienausflug in den Vergnügungspark, da ist sich David sicher, wird seinem kleinen Sohn Ethan gefallen und seine Frau Jan aufheitern. Doch dort verschwindet Jan in der Menge und taucht nie wieder auf. Wie kann es sein, dass sie Überwachungskameras des Parks nur David und Ethan zeigen? Plötzlich steht David unter Mordverdacht...

Worum geht es?

David Harwood, Lokalreporter in der Kleinstadt Promise Falls, führt mit seiner Frau Jan und dem vierjährigen Ethan ein glückliches Leben. Doch seit einiger Zeit macht sich David Sorgen um Jan. Sie ist launisch, deprimiert, redet sogar von Selbstmord. Ein Familienausflug in den Vergnügungspark Five Mountains scheint eine gute Idee, um Jan auf andere Gedanken zu bringen. Als sie auf dem Gelände der Vergnügungsparks plötzlich verschwindet, sieht er seine schlimmsten Ängste wahr werden. Wird seine geliebte Frau sich etwas antun? 
Den Polizisten von der örtlichen Wache stellt sich der Fall ganz anders dar. Aufzeichnungen und Überwachungskameras am Eingang zeigen nur David und Ethan -ohne Jan. Plötzlich steht David selbst im Zentrum der Ermittlungen: Er wird des Mordes an seiner Frau verdächtigt. Um seine Unschuld zu beweisen und das Sorgerecht für Ethan zu behalten, macht David sich auf die Suche nach der Wahrheit. Er kommt einer Jahre zurückliegenden Tragödie auf die Spur, die sein Leben zu zerstören droht ...

Rezension:

Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem man ein wirklich harmonisches Leben dargestellt bekommt. David und Jan lieben sich über alles und der kleine Ethan stellt noch die Krönung dieser Liebe dar. Beide kümmern sich hingebungsvoll um das Kind und lesen ihm jeden Wunsch von den Lippen ab. Hmm..passt nicht so richtig zu einem Thriller, dachte ich mir...aber andererseits...was so schön ist, kann auch umso schneller zerstört werden.. wie es auch passiert.
Nachdem erstmal der Buggy zusammen mit Ethan verschwindet, beginnt sich das Geschehen zuzuspitzen. Beide Eltern machen sich auf die Suche, wobei jeder in verschiedene Richtungen geht. Hier hat es sich für mich schon geklärt, dass die Frau nicht am vereinbarten Ort nach der Suche auftauchen wird, denn man hat bereits am Anfang einen verstörten und abwesenden Eindruck von Jan.
Es dauert nicht lange und man wird auf eine andere Fährte gelenkt. David als Reporter ist gerade einem großen Bestechungsskandal, rund um den Bau einer privaten Haftanstalt, auf den Fersen. Er scheint ziemlich unbeliebt deswegen und man muss sofort denken, dass das Verschwinden Jans etwas damit zu tun hat. So frei nach dem Motto,dass man den lästigen Reporter so mundtot machen will. Aber falsch gedacht...
Einige Tage zuvor findet David bei einer häuslichen Reperatur eine, hinter eine Diele geklemmte, Geburtsurkunde von Jan. Da dort auch der Geburtsort und die Eltern ausgewiesen sind, macht sich der Mann sofort auf den Weg zu ihnen, von der Vorstellung eingenommen, dass Jan sich bestimmt dort aufhält. Doch die beiden Eltern erkennen das Foto der jungen Frau nicht. Als David erfahren muss, dass Jan eigentlich mit 6 Jahren verstorben ist und so gar nicht seine Frau sein kann, muss er sich unwillkürlich fragen, wer seine Frau ist... Unweit davon wird eine Frauenleiche in einem Wald gefunden und sie kommt David nicht unbekannt vor... .
Ich stand teilweise sogar im Bett, als ich das Buch gelesen habe. Der Autor hat sich wirklich Mühe gegeben (und es ist ihm auch wunderbar gelungen!) den Leser irre zu führen und auf die Folter zu spannen. Die Beziehungen zwischen Jans Familie Richler und David, sowie der vergleicherweise kleine Nebenkonflikt um den Skandal um das Privatgefängnis, würzen die Sache ungemein. Ich hätte nie gedacht, dass eine Ehefrau so gemein und skrupellos sein kann, wie es mir die werte Jan bewiesen hat. Da die Frau offensichtlich sehr viel Dreck am Stecken hat, versucht sie die Medienaufmerksamkeit und die Polizei auf ihren Mann David zu lenken, sodass es nicht lange dauert, bis David kurz vor einer Verhaftung steht. Dabei geht sie wirklich professionell vor, aber nicht, ohne selbst Fehler zu machen. Spannend, spannend, spannend!
Das Ganze spielt sich meistens in dem kleinen Örtchen Promise Falls ab. Nur manchmal entführt uns der Erzähler nach Rochester, den Heimatort von "Jan"...und manchmal auch weiter, denn die Geschichte wird auch aus der Sicht der Frau erzählt, sodass man langsam aber sicher als Leser versteht, was die werte Jan im Schilde führt. Die Sprache ist einfach und verständlich, stellenweise sind die Sätze ziemlich verknappt, was aber eher zu noch mehr Spannung, als zu Minuspunkten hinsichtlich des Inhalts führt. Luftholen: Wow!

Fazit:

Ein meisterhafter Thriller voller Spannung, Gewalt, persönlicher Konflikte und der Lehre, dass nichts so sein kann, wie es scheint.
Für dieses Buch vergebe ich 5 von 5 Sternen.

Zum Autor:

 
Linwood Barclay stammt aus den USA, lebt aber seit seiner Kindheit in Kanada. Er arbeitete lange als Journalist und hatte eine beliebte Kolumne im "Toronto Star". Seit dem Erscheinen seines ersten Thrillers "Ohne ein Wort" ist Barclay ein internationaler Bestsellerautor. Seine beiden erwachsenen Kinder sind vor kurzem von zu Hause ausgezogen, und er lebt mit seiner Frau in der Nähe von Toronto.

Donnerstag, 12. Mai 2011

[Rezension] "Staubige Hölle" von Roger Smith






° Autor: Roger Smith
° Titel: Staubige Hölle
° Originaltitel: Dust Devils
° Genre: Thriller
° Erscheinungsdatum: 24.05. 2011
° Tropen Verlag
° 331 Seiten
° ISBN: 978-3-608-50210-7
° Preis: 19,95 €
° Der erste Satz:  Rosie Dell war gekommen, um die Sache zu beenden.

Klappentext:

Eine Hetzjagd quer durch ein Land, das von AIDS, Korruption und blutigen Stammesfehden zerrissen ist. Ein weißer Politaktivist und sein rassistischer Vater werden von Jägern zu Gejagten. In greller Härte zeigt uns Roger Smith die Abgründe des neuen Südafrika.

Worum geht es?

Durch die Affäre seiner Frau gerät der politische Aktivist Robert Dell und seine Familie in einen blutigen Kampf. Der Justizminister heuert einen gewissen Mazibuko, Spitzname Inja ( "Hund"), an, um die ihm gefährlich werdenden Leute zu beseitigen. Inja kennt dabei keine Gnade und hinterlässt auf seiner Laufbahn immer blutige Spuren.Als Dells gesamte Familie dabei umkommt, schwört dieser Rache und ahnt nicht, in welche Schiene er sich dabei begibt, denn dort in Südafrika ist Inja Mazibuko das Gesetz... und sein Motto lautet: Töten!

Rezeption:

Wow! Das erste Buch, dass bereits im ersten Kapitel mit Leichen beginnt. Man erlebt den Grund und die Umstände, weshalb Dells Familie zum Sterben verurteilt wird. Als der einflussreiche Baker nach dem Sex mit Dells Frau in seinem eigenen Haus brutal ermordet wird, nehmen Injas Leute die Verfolgung auf, denn Rosie Dell hat den Mord gesehen. Ich klebte bereits seit den ersten Seiten am Buch fest, denn es war echt furchtbar spannend, obwohl es gleichzeitig echt grausam war. So grausam, dass man gleichzeitig wegschauen wollte und es doch nicht konnte.
Nachdem Robert Dell zusehen muss, wie der Wagen seiner Frau mit den beiden Zwillingen an seinem eigenen Geburtstag in die Tiefe stürzt, beschließt er sich zu rächen. Doch die Gesetze werden dort anders gemacht und die Polizei hat oft mehr Angst vor den Verbrechern als andersherum. Man erlebt hier wirklich ein grauenhaftes Bild. Armut, Slums, Hunger, AIDS und die blutigen Auseinandersetzungen haben mich sehr oft dazu verleitet, das Buch für ein paar Minuten zur Seite zu legen und durchzuatmen. Ich weiß nicht, wer bei einem detaillierten Schuss in den Kopf eines Babies ruhig bleiben kann... ich jedenfalls nicht.
Der Autor hat die Kapitel sehr kurz gestaltet, denn die Handlungsabschnitte sind fast ausschließlich nicht länger als 3-4 Buchseiten. Und es ist auch gut so, denn die Handlung ist oftmals sehr verstrickt.
Der Personenkreis beschränkt sich im Lauf des Buches auf genau fünf Personen, die alle auf eine sehr tragische Weise etwas miteinander zu tun haben. Einmal Dell und sein Vater, der in den Apartheid Kriegen ganz vorne stand und jetzt nurnoch Schatten seiner Selbst ist. Er hat Lungenkrebs. Und auf der anderen Seite Inja, das Mädchen Sunday und Disaster Zondi, deren alle Lebensgeschichte (außer Injas) zum Weinen anregt. Man wird bei diesem Buch ständig in einer Emotionssuppe gekocht... gewürzt mit Ekel, Spannung, Angst und einfach nur Mitleid. Starkes Stück.
Die Sprache ist oft sehr rau gehalten. Manchmal blitzen Fremdwörter der Zulus auf und es wird sehr oft  und sehr heftig geschimpft. Aber wer würde denn auf sowas achten, wenn es gerade um Leben und Tod geht und die Toten sich langsam bis zum Himmel stapeln?!
Stellenweise wird einem das sehr klischeehafte Bild Afrikas vor die Augen geführt. Eben Armut, Aids, Korruption und Kinder mit AKs 47. Dennoch lernt man sehr viel über die Bräuche der Zulus, die Ahnen und die Rituale der dortigen Menschen, die zwar nichts mit Menschlichkeit zu tun haben und für uns Europäier sicher sehr ekelhaft sind, dennoch gewisses Interesse erregen. Andere Länder, andere Sitten.


Fazit:

Mich hat dieses Buch nicht losgelassen und das nicht nur der Spannung und der Gewalt wegen. Man lernt hier wirklich sehr viel über die Menschen dort und schliesst einige davon so richtig ins Herz (wie die kleine Sunday) und muss einfach bis zum Ende für sie hoffen... Für viele davon leider vergeblich.
Ich vergebe für dieses Buch 5 von 5 Sternen.

Zum Autor:


Roger Smith, geboren 1960, renommierter Drehbuchautor, Regisseur und Produzent, lebt und arbeitet in Kapstadt. Sein Debüt "Kap der Finsternis" war ein großer internationaler Erfolg und wird in Hollywood verfilmt. Zuletzt erschien "Blutiges Erwachen", beide Bücher standen wochenlang auf Platz 1 der KrimiWelt - Bestenliste.

Freitag, 6. Mai 2011

Mein erster Award!

Was sehen meine müden Leseaugen da? Ich habe von der lieben Wortgeflüster einen Award bekommen! Und nicht nur das, es ist auch mein allererster in meinem mühevollen Bloganfängerleben :)
Ich freue mich wie verrückt und besser kann ein Wochenende doch nicht beginnen!?




Natülich möchte ich die dazugehörigen Fragen hier auch beantworten und zwar:

1. Wie viele Bücher besitzt Du?

Das ist natürlich keine einfache Frage. Ich habe hier zwei mannshohe Bücherregale voll stehen, bei meinen Eltern zu Hause steht noch ein anderthalbes Regal von meinen Büchern und ich habe natürlich für jede Gelegenheit bei mir in der Wohnung noch Bücher herumstehen. Ich würde sagen, dass ich ca. 300-400 Bücher besitze...aber es sollen durchaus noch mehr werden! ^^

2. Seit wann liest Du?

Seit ich denken kann und das ist wirklich so. Mit knapp vier Jahren habe ich lesen gelernt und ab da gehören Bücher zu meinem Leben dazu und ohne wäre es doch wirklich eine Verschwendung!

3. Wie oft liest Du in der Woche?

Wann immer es sich ergibt. Vor der Vorlesung, in der Vorlesung, nach der Vorlesung, nach dem Frühstück usw.  Ich versuche bzw. ich muss jede freie Minute nutzen um zu wissen, wie es in meinem aktuellen Buch weitergeht. Und es ist auch echt ein Krampf, wenn ich zum Beispiel auf ein Rezi Exemplar warte und es mit Verspätung kommt, dann kein neues Buch dazwischen noch anzufangen... habe ich zumindest versucht und es ist kläglich gescheitert :D

Diesen Award gebe ich natürlich weiter und zwar an:

Olli vom Lese-Leuchtturm

Nina von libromanie.de

Katarina von Katarina liest...

Freudige Grüße,

die Katz

Montag, 2. Mai 2011

[Rezension] "Gegen das Sommerlicht" Band 1 von Melissa Marr







° Autor: Melissa Marr
° Titel: Gegen das Sommerlicht
° Originaltitel: Wicked Lovely
° Genre: Fantasyroman
° Erscheinungsdatum:  01.06.2009
° CARLSEN Verlag
° 347 Seiten
° ISBN: 978-3-551-35808-0
° Preis: 8,95€
° Der erste Satz: Der Sommerkönig kniete vor ihr nieder.  "Du hast dich also wirklich entschieden, das Wagnis einzugehen? "


Klappentext:

Sommerlicht auf ihrer Haut, der Duft von wilden Blumen: Wann immer Keenan in Ashs Nähe ist, spürt sie seine Gegenwart mit jeder Faser ihres Körpers. Sie ist verzaubert von seiner überirdischen Schönheit, doch sie kennt auch die Gefahr, die von ihm ausgeht.
Denn Keenan ist ein Elfenkönig - und er hat Ash auserwählt. Nur ihr guter Freund Seth weiß von der Prüfung, die ihr bevorsteht. Gemeinsam entdecken sie eine Welt voller seltsamer Regeln und Gefahren, eine Welt, in der Ash um ihre Zukunft kämpfen muss. Und für ihre Liebe.

Worum geht es?

Ash ist ein ganz normales Mädchen und sich ihrer Besonderheit natürlich nicht bewusst, außer, dass sie, seit sie denken kann, Elfen sehen und spüren kann. Interessant wird das Ganze, als der Sommerkönig Keenan, seines Zeichens ein Hofelf und verdammt mächtig und gutaussehend (!), sie aufspürt und behauptet, dass sie "der fehlende Teil" im Puzzle rund um die Harmonie im Elfenreich ist, denn die böse Winterkönigin hat ihn geschwächt und muss beseitigt werden, was natürlich nur gemeinsam mit einer Königin, der Sommerkönigin, möglich ist. Und nun soll Ash tatsächlich diese sein? Den Berichten zufolge sollen es schon über achtzig andere Mädchen versucht haben und jetzt sind sie nur leichte Sommermädchen geworden... ob das überzeugt?

Rezeption:

Am Anfang dachte ich mir, dass es schon wieder so ein aus den Fingern gesaugter Fantasy-Elfenkitsch Roman werden wird, der sich dann auch noch (aktuell in 3 weiteren Teilen) fortsetzt. Doch ich täuschte mich gewaltig.
Ein Prolog leitete mich würdevoll und verwirrend ein. Man macht Bekanntschaft mit dem, schon jetzt verdammt gut aussehenden, Keenan und muss feststellen, dass er wieder enttäuscht wird. Das Mädchen, von dem er geglaubt hat, dass sie die Sommerkönigin ist, verwandelt sich ganz unspektakulär in ein Wintermädchen und lässt den Leser verblüfft zurück. Im Gegensatz dazu steht Ashley, eine vorbildliche Schülerin, die, seit sie sich erinnern kann, diese Elfengestalten sehen kann, obwohl alle einen Unsichtbar-Zauber tragen. Das fand ich sehr interessant gemacht, denn immer wird das Mädchen von ihnen verfolgt und berührt, wo andere Menschen nichts davon merken. Sie ist also schon jetzt etwas Besonderes. Erfreut hat mich auch ihr (anfangs nur) bester Freund Seth. Frau Marr scheint genau zu wissen, was ich brauche in der Hinsicht, denn mit Seth hat sie einen wunderbaren, gothicangehauchten und gepiercten Schönling erschaffen, der nicht nur verdammt männlich und stark ist, sondern auch zärtlich und romantisch sein kann. Zu schön um wahr zu sein..aber ein großes Plus von mir! ;)
Später erfährt man, dass das "falsche" Mädchen aus dem Prolog Donia heißt und eine nicht unwichtige Rolle in der Geschichte spielen soll. Erwartungsgemäß sollte sie böse sein und gegen Keenan und für die Winterkönigin arbeiten, doch sie ist unsterblich in den Sommerkönig verliebt und opfert sich auch für viele Dinge. Wie weit sie dabei geht? Lest selbst =)
Der Sprache und dem Stil nach zu urteilen, ist dieser Roman vordergründig für Jugendliche konzipiert und man fühlt sich mit jeder Seite, die man umblättert, sehr gut unterhalten. Der Stil ist einfach, beeindruckt jedoch trotzdem, da die Autorin sich im symbolhaften und bildreichen Beschreiben sehr versteht. Ich schwelgte zu oft in wunderschönen Sommerpaysagen und bekam auch nicht selten eine Gänsehaut, wenn die Winterkönigin auftauchte und das sommerliche Leben auslöschte. Gut gegen Böse, Winter gegen Sommer... hier wurde diese wunderbare Antithetik vollkommen genutzt und das ist auch gut so.
Verwundert war ich teilweise über die doch stellenweise brutale Ausdrucksweise bzw. die Szenerie, die manchmal durch die Handlung gezogen ist. Man hat hier vorallem gemerkt, dass Elfen sicher nicht unschuldige und ewig zerbrechliche Wesen sind, sondern auch im hohen Maße gewalttätig werden können. Stellenweise floss mir sogar zu viel Blut und diese Grausamkeiten wollten nicht so richtig zusammen mit schönen Sonnenstrahlen und Blumendüften in meinem Kopf sein. Trotzdem nicht schlecht.
Niedlich fand ich schließlich auch die zwei Romanzen in dieser Geschichte. Ash, die jedem Elfenschönling widerstehen kann, nur um ihren Seth zu behalten und Keenan, der anfangs enttäuscht wird und dann doch seine Gefährtin findet, die mich sowieso in vielerlei Hinsicht überrascht hat.


Fazit:

Ein rundum gelungenes Buch! Neue Sicht auf die Elfenwelt, interessante Konflikte, zahlreiche spannende und unerwartete Situationen und eine Heldin, die außerhalb des "schwachen Mädchen - Kitschkonzepts" liegt. Gewürzt mit Fortsetzung und hübschen Kerlen sowie mit unrealistisch anmutenden Gefühlen und Zuneigungen. Hach, dafür lese ich doch solche Bücher! ;-)
Für diesen Roman vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Zum Autor:


Melissa Marr hat Literatur studiert und unterrichtet an verschiedenen Colleges sowie online. Das hält sie aber nicht davon ab, in seltsamen Bars zu arbeiten, ständig auf Reisen zu sein und gleichzeitig über das nächste Tattoo nachzudenken. Im Moment lebt sie mit ihrem Mann wahrscheinlich in Virginia.

Mittwoch, 27. April 2011

[Rezension] "Die Beschenkte" von Kristin Cashore






° Autor: Kristin Cashore
° Titel: Die Beschenkte
° Originaltitel: Gracelling
° Genre: Jugendbuch/Fantasyroman
° Erscheinungsdatum: 01.01.2009
° CARLSEN Verlag
° 493 Seiten
° ISBN: 978-3-551-31009-5
° Preis: 9,95 €
° Der erste Satz: In diesen Verliesen herrschte vollkommene Finsternis, doch Katsa hatte einen Grundriss im Kopf.

Klappentext: 

"Als er ihr wieder das Gesicht zuwandte, hatte sie das Gefühl, seine Augen seien nackt, sie könne direkt durch sie hindurch ins Licht seiner Seele sehen."

Als Katsa dem geheimnisvollen Prinzen von Lienid begegnet, weiß sie sofort, dass auch er beschenkt ist - sie ist sich nur nicht sicher, mit welcher Gabe. Katsa dagegen ist in allen sieben Königreichen bekannt und gefürchtet: Sie hat die Gabe des Tötens.
Doch Prinz Bo scheint keine Angst vor ihr zu haben. Im Kampf gegen einen König mit einer teuflischen Gabe werden Katsa und er zu Verbündeten - und mehr...

Worum geht es?

Das Handlungsnetz erstreckt sich allgemein um das Mädchen Katsa, die mit der Gabe des Tötens, des Kämpfens oder doch des Überlebens (wird im Buch nie genau geklärt) beschenkt ist. Auf ihrem Weg begegnet sie schicksalhaft dem Lienid Bo, dessen Großvater sie gerettet hat. Als beide sich näher kommen, erfährt Katsa Bos dunkles Geheimnis und ihre Beziehung droht zu zerbrechen. Dass da noch ein kleines Mädchen namens Bitterblue zu retten ist, die von einem teuflischen König namens Leck verfolgt wird (welcher übrigens ihr Vater ist) und letzendlich Bo bei dem versuchten Überfall auf diesen fast zu Tode kommt, spricht nicht gerade für eine rosige Zukunft der beiden Freunde. Oder doch?


Rezeption:

Ich war sehr, sehr, sehr gespannt auf das Buch, da ich den zweiten Teil Die Flammende schon sehr oft in der Hand hatte und mitnehmen wollte und es am Ende doch immer weggelegt habe. Ein Grund dafür war eben, dass mir empfohlen wurde, das erste Buch zuerst zu lesen, obwohl die beiden Romane nicht zusammenhängen. Außerdem hat mich das Thema sehr interessiert und vorallem die größtenteils positive Resonanz auf diversen Buchplattformen und natürlich bei meinen Blogkolleginnen.
Nun ja, wo fang ich an...
Bereits am Anfang katapultierte man mich in eine Rettungsaktion bzw. konkreter die Befreiungsaktion von Bos Großvater. Dabei begegnete ich mehreren Personen und Namen, mit denen ich nichts anfangen konnte... denn wer kann sich schon groß unter "Lienid", "Oll" und "Giddon" etwas vorstellen?! Ja, okay es sind Namen..aber wer ist das, was hat er hier zu suchen, wie steht er zu Katsa etc. Das sorgte für ziemnliche Verwirrung bei mir, die sich aber nach und nach gelichtet hat, da die Erläuterungen bzw. Zusammenhänge in den späteren Kapiteln folgen. Dennoch fand ich es schön, dass man ein Buch bereits mit Aktion beginnt... :)
Die Beziehungen und Zusammenhänge zwischen den Protagonisten waren (später) leicht nachzuvollziehen und zu verfolgen. Meistens drehte sich die Handlung um die beschenkte Katsa, ihren Lover Bo, die kleine Bitterblue, die im Lauf des Romans alle eine Wandlung durchmachen, natürlich positiv, und ein paar Nebenpersonen, die nicht wirklich wichtig für die Handlung waren, außer dem Großvater Bos, der für die Begegnung von Katsa und Bo "verantwortlich" war.
Gestört hat mich an Katsa vorallem eines: Sie wurde mir zu perfekt gestaltet. Egal, welchen Konflikt und Kampf es gab.. Katsa hat es gewonnen, geschafft, vollbracht, überlebt usw. Das hat meiner Meinung nach sehr viel Spannung in diesem Roman vernichtet, denn bei jeglicher überraschender Begegnung war es Katsa, die siegreich herausging, was man nach spätestens drei bis vier Kämpfen auch im Vornherein wusste. Schade.
Dagegen erschien mir der starke Bo eher eine Memme...er hat bei den neckischen Rangeleien immer verloren, ist bei diversen Rettungsaktionen zu kurz gekommen oder beinahe gestorben, badete viel zu oft in Selbstmitleid usw. Somit war bei mir, trotz des unglaublich guten Aussehens des eben Genannten, die Schwärmerei für diesen Schönling eingebrochen. Aber vielleicht sollte es ja ein Buch über starke Mädchen werden?!
Auf ihrer Reise zog man gemeinsam mit den Helden über raue Berge, tiefe Wälder, bewohnte Städte, hatte Wind und Wetter zu trotzen, so manche Träne zu weinen, so viele Sorgen zu bewältigen. Hier fehlt es nicht an Reichtum des Ortes und des Geschehens. Auf jedem Terrain findet man Katsa und Co. befindend, was ich durchaus nicht schlecht fand. Es hat die Handlung unheimlich bereichtert und dort Spannung erzeugt, wo Katsa sie ausgelöscht hat.


Fazit:

Insgesamt ein normales Jugendbuch, welches leicht zu lesen ist, die Handlung nicht unglaublich herausfordert und das Thema nur ein wenig Fantasy beiwürzt. Geschmückt mit einer niedlichen Liebschaft, einem mutigen kleinen Mädchen und einem (wie ich fand) zu späten richtigen Handlungsanfang und einem zu schnellen Ende. Katsa hat es eben drauf...
Für dieses Buch vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Zum Autor:

Kristin Cashore studierte am Center for the Study of Children's Literature in Boston. Sie gehört zu den jungen US-Newcomer-Autorinnen der letzten Jahre. Ihre beiden Bücher Die Beschenkte und Die Flammende schafften sofort den Sprung auf die New-York-Times Bestsellerliste, wurden bereits in 28 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet.

Samstag, 23. April 2011

[Start] Lesemarathon!

Guten Morgen liebe Blogger-Gemeinde!
Hier nun ein Live Bericht von meinem bisherigen Lovelybooks Lesemarathon . Es wird soweit es geht immer aktualisiert. Es lohnt sich also immer mal vorbei zu schauen :-)
Los ging es bei mir um:

03:13 Uhr Ich bin gerade von meinem Discobesuch rein und es war ein echt toller Abend gewesen, was meine Füße jetzt auch beklagen. Nun schön ins Bettchen einwuseln und ich beginne mit "Die Beschenkte" von Kristin Cashore .

03:40 Uhr Das Lesen fällt mir langsam echt schwer, ich verstehe nurnoch die Hälfte. Werde das Buch jetzt erstmal weglegen und später weiterlesen. Bisher habe ich 31 Seiten von insgesamt 493 Seiten gelesen.

07:48 Uhr Woah, ich bin wach und total müde, aber ein Marathon muss ja nicht immer Vergnügen sein *g* Ich versuche jetzt erstmal weiter zu lesen.

08:44 Uhr Habe mir jetzt erstmal lecker Sojakakao gemacht, der mich zum Glück wieder etwas unter die Lebenden befördert hat. Nun wird meine Familie langsam wach und es wird sich natürlich über mein Schlafverhalten aufgeregt. Jetzt bin ich bei 81 Seiten von 493 Seiten.

09:39 Uhr So nun steht mein Freund auch endlich auf, d.h. ich werde jetzt nicht mehr verführt mich wieder ins Bettchen zu kuscheln und noch mehr müde zu werden *g* Mein Lesestand beträgt zu diesem Zeitpunkt 137 von 493 Seiten.

10:59 Uhr Habe jetzt kurz ein paar Stücke von Muttis leckerem Osterbrot gefuttert und fühle mich nun wirklich richtig fit. Aber so wirklich voran komme ich nicht... weil meine gesamte Familie nun wach ist und bunt durcheinander quakt. Mein Lesestand beträgt jetzt also 166 Seiten von insgesamt 493 Seiten. 

11:35 Uhr Das Gequatsche hier im Hintergrund lenkt total ab, deswegen hatte ich mich freiwillig (!) in das Zimmer von meinem Bruder geflüchtet, sodass meine volle Konzentration nun wirklich ganz Katsa und Bo gehörte. Meine Seitenzahl beläuft sich aktuell nun auf 199 von 493 Seiten. 

15:29 Uhr Leider ließen sich doch ein paar der Erledigungen nicht vermeiden.. und da rennt man extra bei der Hitze zur Bank um dort für die restlichen Osterfeiertage noch Geld abzuheben..und siehe da. Automat leer. Grrr... Mein Lesestand beträgt 238 Seiten.

16:28 Uhr Und wieder ein Stündchen in Ruhe gelesen, doch irgendwie fallen meine Augen richtig zu, wenn ich so "lange" am Stück lese. Die kurze Nacht heute macht sich doch bemerkbar. Aktuell liege ich bei 305 Seiten von insgesamt 493 Seiten.


18:35 Uhr Eine Pause gemacht, weil ich heute noch ein wenig was schaffen will und eigentlich mit meinem Freund dann wieder weggehen möchte. Deswegen wird jetzt erstmal wieder weitergelesen.


22:39 Uhr Schade, bald ist es vorbei und ich weiß ja nicht wie es meinen anderen Blogkolleginnen geht, aber ich kam nicht wirklich zum Lesen. Aber immerhin, ich hab es versucht und es hat trotzdem wieder superviel Spaß gemacht! Das Wetter und der Ostertrubel haben sicherlich ihres mit dazu beigetragen. Ich werde jetzt hier offiziell abbrechen, weil ich nun schon mehr als 19 Stunden auf den Beinen bin und es wirklich nichts mehr bringt... Aktuell liege ich bei 359 Seiten von insgesamt 493 Seiten.


Meine Statistik:

° ca. 4-5 Stunden reine Lesezeit
° 359 Seiten geschmökert
Fazit: sehr viel Spaß, zu viel Ablenkung und gerade mal etwas über die Hälfte von dem geschafft, was beim letzten Marathon gelesen wurde

Freitag, 22. April 2011

[Rezension] "Unter allen Beeten ist Ruh'" von Auerbach & Keller


°Autor: Auerbach & Keller
°Titel: Unter allen Beeten ist Ruh'
°Originaltitel: Unter allen Beeten ist Ruh'
°Genre: Kriminalroman
°Erscheinungsdatum: 15. April 2011
° List Taschenbuch Verlag
°375 Seiten
°ISBN: 978-3-548-61037-5
°Preis: 8,99 €
°Der erste Satz: Der märkische Sand knirschte unter Lutz Erdmanns italienischen Schuhen, als er den Weg durch die Parzellen einschlug.

Klappentext:

Pippa Bolle hat die Nase voll von ihrer verrückten Berliner Familien- WG und bietet ihre Dienste als Haushüterin in der beschaulichen Kleingartenkolonie auf der Insel Schreberwerder an. Das Paradies für jeden Großstädter! Bienen summen, Vögel zwitschern, das Havelwasser plätschert.
Doch die Ruhe trügt: Nachbarn streiten sich um Grundstücke, ein Unternehmen träumt vom großen Coup. Und dann gibt es auch schon die erste Tote ...

Worum geht es?

Die Insel Schreberwerder... ein idyllisches Plätzchen, wo die Übersetzung eines englischen Fachtextes über das Haubentaucherverhalten von der erschöpften und gestressten Pippa endlich glücken soll. Zunächst scheint dies auch nicht unmöglich, bis sich die Schrebergartenkolonie nicht nur als ein Ort der Harmonie, sondern vorallem des Gegenteils entpuppt. Ein Geschäftsmann mit großen Plänen, ein Hanf Hotel, mysteriöse Pflanzen in Gewächshäusern und eine vergrabene Kiste bringen Pippa und die Inhaber der Parzellen auf Trab. Bei den vielen Streitigkeiten wird auch schon die erste Parzelleninhaberin tot aufgefunden. Zuallererst scheint alles nur ein Unfall, bevor eine zweite Person in den plätschernden Gewässern der Havel treibt... .

Rezeption:

Genauso wie Pippa Bolle, die Hautperson, ist der Einstieg in dieses Buch kunterbunt. Die gestresste Übersetzerin versucht ihr Brot damit zu verdienen, wissenschaftliche Texte zu übertragen und an Unis zu schicken, doch wie bereits gedacht gelingt es ihr nicht wirklich. Denn Pippa wohnt inmitten der familiär-bunten Transvaalstrasse 55, einer Multikultisiedlung und erfreut sich allgemeiner Beliebtheit, was sie fast dazu verpflichtet an jeder Sitzung der Nachbarn teilnehmen zu müssen. So weit, so gut. Es erschien mir fraglich, was dieses Treiben mit einem Krimi zu tun haben soll..und vorallem mit Schrebergärten. Jedoch folgt dem Trubel bald das freundliche Angebot von Pippas bester Freundin Karin, sich doch ein paar Tage Zeit zu nehmen und die Parzelle von Viktor, der auf eine Italienreise geht, zu bewachen, wo man sicher auch seine Ruhe zum Übersetzen findet. Doch das wäre viel zu leicht...
Dieses doch sehr kleine Buch hat überraschend viele Charaktere. Von der breiten Palette der Personen in Berlin bis hin zu den (überwiegend) gemütlichen Parzelleninhabern ist fast jeder Menschentyp vertreten. Ausländer, übertriebene Dialektsprecher, kleine Kinder, verliebte Teenager, überzeugte Hausmütter, selbsternannte Don Juans uvm. Jeder davon ist liebevoll eigen und spielt seine gewisse Rolle darin. Ich hatte nicht den Eindruck als wäre irgendeiner "nur" eine Nebenperson. Im Laufe der Handlung lernt man wirklich fast die gesamten Eigenheiten der Personen kennen und weiß bei geringsten Andeutungen, wer gemeint ist. Da sie so außergewöhnlich alltäglich sind, kann man sich super in jede von ihnen hineinversetzen und ich musste nicht wenig schmunzeln, denn der schwere Dialekt von Luis, der verfressene Polizist Freddy und der schwärmerisch-poetische Nante wurden wirklich herzallerliebst dargestellt.
Demzufolge war auch die Sprache des Buches sehr abwechslungsreich... mal romantisch poetisch, mal alltäglich, mal mit schwerem Dialekt. Buntgemischt wie das Werk selbst. Dennoch ist der Großteil der Handlung sehr spannend, so wirklich Miss Marple like, da Pippa sich regelrecht in die Ermittlungen stürzt und nicht selten selbst in Gefahr ist, denn der Mörder ist einer von der Insel Schreberwerder, da ist sich jeder sicher.
Wie auch der Konflikt spielen 90% der Handlung auf dieser kleinen und idyllischen Insel. Ich empfand es auch besser so, weil man da einen eingeschränkten Raum hatte und so unwillkürlich jeden Tag mt dem Mörder auf einem Fleck war, denn laut Polizeibefehl durfte keiner (der Parzellenbesitzer) die Insel verlassen, bevor alles aufgeklärt ist.
Ich habe mich bei der Lektüre fast immer zwischen zwei Welten gefühlt. Einmal eben diese idyllische Schrebergärten - Atmosphäre mit gemütlichen Leutchen und andererseits die kaltblütigen Mordfälle und der Umgangston der Inhaber. Aber eben diese Zwiespältigkeit erwies sich (für mich) besonders wichtig, da ich am Ende eben durch diese Heimlichkeit und Gutherzigkeit nie auf den Täter gekommen wäre... Sehr geschickt gemacht :)

Fazit:

Ein durchaus ungewöhnlicher Krimi, der durch seinen Humor, seine Menschenkenntnis und vorallem durch die geschickte Verstrickung der Ereignisse und der Personen mit Spannung besticht.
Ich vergebe für dieses Buch 4 von 5 Sternen.

Zum Autor:

Frau Auerbach lebt und arbeitet als freie Autorin im Rheingau. Sie schreibt Krimis, Kurzgeschichten, fiktionale und dokumentarische Drehbücher. Sie liebt einsame Inseln aller Längen- und Breitengrade, auf denen und über die sie schreibt. Ihre lebenslange Passion gilt Shakespeare und einem guten Glass Single Malt Whisky.
Frau Keller ist seit 2005 freie Schriftstellerin, nachdem die u.a. als Köchin gearbeitet, Veranstaltungen organisiert, internationale Pressearbeit gemacht und Schauspieler betreut hat - natürlich nacheinander. Nach vielen Jahren im Ruhrgebiet ist sie zu ihren familiären Wurzeln zurückgekehrt und lebt jetzt an der Nordseeküste.

Dienstag, 19. April 2011

[Ich lese gerade...]

"Unter allen Beeten ist Ruh" von Auerbach & Keller
°ISBN:  978-3-548-61037-5
°List Taschenbuch Verlag
°375 Seiten
°Preis: 8,99€
°Darum geht es: Pippa Bolle hat die Nase voll von ihrer verrückten Berliner Familien- WG und bietet ihre Dienste als Haushüterin in der beschaulichen Kleingartenkolonie auf der Insel Schreberwerder an. Das Paradies für jeden Großstädter! Bienen summen, Vögel zwitschern, das Havelwasser plätschert.
Doch die Ruhe trügt: Nachbarn streiten sich um Grundstücke, ein Unternehmen träumt vom großen Coup. Und dann gibt es auch schon die erste Tote ...

Ich habe bisher 76 Seiten von 375 Seiten gelesen.

[Projekt] Ich mache mit!

Und zwar beim






Was hat mir der letzte LB- Lesemarathon Spaß gemacht und nun erglühen meine Wangen von Neuem! Zum Welttag des Buches dreht sich nun wieder alles um Buch und Lesen. Ob Spannung, Herzschmerz, Abenteuer oder Ästhetik... alle Genres sind vertreten und jeder darf mitmachen!
Über meine Lektüreliste habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, deswegen werde ich mich wohl spontan dann für ein Buch oder für mehrere Bücher entscheiden. Weiterhin werde ich hier wieder ein Lese-Tagebuch führen, sodass ihr gerne immer mal vorbeischauen könnt, was bei mir gerade so los ist.
Da ich an dem Tag (außer abends) nichts weiter vorhabe, wird es, denk ich mal, wieder ein ungestörter und unvergesslicher Lesetag werden!


Ich freue mich schon sehr drauf.

Montag, 18. April 2011

[Rezension] "Der Schrei des Löwen" von Ortwin Ramadan






°Autor: Ortwin Ramadan
°Titel: Der Schrei des Löwen
°Originaltitel: Der Schrei des Löwen
°Genre: Jugensroman/Jugendbuch 13+
°Erscheinungsdatum: März 2011
° CARLSEN Verlag
°282 Seiten
°ISBN: 978-3-551-31017-0
°Preis: 9,95 €
°Der erste Satz: Yoba lehnte mit dem Rücken an der Betonwand.

Klappentext:

Der 16-jährige Yoba und sein kleiner Bruder Chioke leben als Straßenkinder in Nigeria. Als Yoba einen Auftrag für den örtlichen Gangsterboss erledigt und plötzlich in den Besitz einer Tasche mit Geld gelangt, ist das ihre große Chance: Die Brüder fliehen und lösen bei einem Menschenschleuser ein Ticket nach Europa. Wie so viele andere wollen sie es auf eines der Flüchtlingsbote nach Sizilien schaffen. Doch der Weg dorthin ist lang und viel gefährlicher als gedacht. Ein ums andere Mal gerät ihr Leben in Gefahr, aber für ihren Traum sind sie bereit jedes Risiko auf sich zu nehmen.

Worum geht es?

In diesem Buch geht es um die zwei Brüder Yoba und Chioke, die beide aus Nigeria kommen und durch einen glücklichen Zufall an viel Geld gelangen. Da Yoba einen Zettel hütet auf dem der Name der Stadt steht, wo angeblich ein Onkel aus ihrer Familie lebt, beschließen die beiden Brüder unter dem Druck von einem Mafiaboss der Extraklasse verfolgt zu werden, nach Europa zu fliehen. Einfühlsam und schonungslos zeichnet Ortwin Ramadan den Weg der beiden Jungen nach Europa. der erfüllt ist von Willkür, Gewalt, Todesangst und einem: Hoffnung.

Rezeption:

Die Geschichte beginnt sofort ohne jegliche Vorrede mitten in Nigeria. Yoba und Chioke werden vorgestellt. Beide Brüder können nicht unterschiedlicher sein, da Yoba ein aufmümpfiger, charakterlich und moralisch starker und mutiger Junge ist, der kein Blatt vor dem Mund nimmt und die Strasse wie seine (durchlöcherte) Seitentasche kennt. Chioke dagegen ist schwach, ängstlich und ohne seinen Bruder auf der Strasse total aufgeschmissen. Sofort hat man ein Bild von den beiden Jungen, dazu die Lebens-und Straßenverhältnisse, die extreme Armut und so weiter. Man hat also schon am Anfang das klischeehafte (und leider Gottes wahre) Bild von Afrika.
Die beiden Brüder werden am Anfang zwar mühevol und herzlich beschrieben und dargestellt, man lernt sie aber erst richtig im Verlauf der Handlung kennen. Der 16jährige Yoba ist ein ganz normaler Junge, der sogar noch das Glück hatte zur Schule zu gehen und lesen und schreiben zu können. Er verliebt sich in die hübsche Adaeke, die seit einem Autounfall behindert ist, und möchte sie später auch mit nach Europa schaffen. Er ist einfühlsam, gerecht und zärtlich. Ich konnte mich sehr gut in ihn hineinversetzen, da ich selbst einen jüngeren Bruder habe und seine Sorge stets nachvollziehen konnte. Chioke hingegen war einfach ein hilfloses Bündel, der seit einem grausamen Ritual, welches man mit ihm vollzogen hat, traumatisiert ist und daher wenig spricht und oftmals unverständlich handelt. Aber durch die Kunst des Autors blieb auch dieser dem Leser nicht verschlossen.
Da es ein Jugendbuch ist, verhält sich der Stil und die Sprache des Romans auch eher einfach und alltäglich. Dies tut der Handlung an sich und auch der Überzeugungsfähigkeit bzw. der Authentizität der Geschichte überhaupt keinen Abbruch, da es dennoch oft sehr spannend und atemberaubend ist, welche Gefahren und Abenteuer die beiden Brüder bestehen und noch zu bestehen haben werden.
Die Reise der beiden kleinen Helden zieht sich fast durch ganz Afrika..von ihrer Heimat Nigeria, über die Stadt Agadez, die Reise durch die Wüste mit all ihren Gefahren, Oasen und Täuschungen bis schließlich an das große Meer. Endet die Reise hier..oder geht es doch noch weiter? :)
Stellenweise folgen Kapitel, die eine andere Geschichte, nämlich die Geschichte des Julien aus Deutschland und dem Mädchen Adria, die gemeinsam auf Sizilien Urlaub machen und hinter die Grausamkeit der Menschenschleuser kommen, einblenden und am Ende sich die beiden Geschichten auf tragische Weise doch noch verbinden...
Die Gefühle, die mich fast ausschließlich das gesamte Buch lang begleitet haben, waren: Angst, Schock, Trauer und Aufregung/Spannung. Man merkt, dass dies hier keine seichte Jugendlektüre ist, sondern das Leben in ihren vollsten und wahrsten Zügen.

Fazit:

Ein wirklich empfehlenswertes Buch, das zeigt, was sich alles in der Welt abspielt, während wir gemütlich am Strand liegen können und unsre Longdrinks genießen. Das Nachwort verdeutlicht ungemein, für was die EU ihre Gelder noch so ausgibt... .
Für diesen Roman vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Zum Autor:

Ortwin Ramadan ist Halb-Ägypter und wurde 1962 in Aachen geboren. Er lebt am Ammersee und arbeitet seit seinem Politik-und Ethnologiestudium als Drehbuchautor und freier Autor.

Samstag, 16. April 2011

[Ich lese gerade...]

"Der Schrei des Löwen" von Ortwin Ramadan.

° ISBN: 978-3-551-31017-0
° Verlag: CARLSEN- Verlag
° 282 Seiten
° Preis: 9,95 €
° Darum geht es: Der 16-jährige Yoba und sein kleiner Bruder Chioke leben als Straßenkinder in Nigeria. Als Yoba einen Auftrag für den örtlichen Gangsterboss erledigt und plötzlich in den Besitz einer Tasche mit Geld gelangt, ist das ihre große Chance: Die Brüder fliehen und lösen bei einem Menschenschleuser ein Ticket nach Europa. Wie so viele andere wollen sie es auf eines der Flüchtlingsbote nach Sizilien schaffen. Doch der Weg dorthin ist lang und viel gefährlicher als gedacht. Ein ums andere Mal gerät ihr Leben in Gefahr, aber für ihren Traum sind sie bereit jedes Risiko auf sich zu nehmen.

[Rezension] "Der Schutzengel" von Paulo Coelho






° Autor: Paulo Coelho
° Titel: Der Schutzengel
° Originaltitel: As Valkírias
° Genre: (spiritueller) Roman
° Erscheinungsdatum: 22 März 2011
° Verlag: Diogenes
° 199 Seiten
° ISBN: 978-3-257-06767-5
° Preis: 19,90 €
° Der erste Satz: Sie waren jetzt schon sechs Stunden unterwegs.

Klappentext:

Den Kampf um eine neue Welt trägt jeder zuerst in sich selbst aus.
Bist Du dazu bereit?
Nur etwas kann verhindern, dass wir unsere Träume verwirklichen: unsere eigene Angst.
Schutzengel - ein modernes spirituelles Abenteuer, in dem ein Mann mit seinen Zweifeln ringt und seine Ängste überwindet.

Worum geht es?

Der Roman handelt von einem Mann, der sein Leben verändern will. Sein Traum: in die Mojave- Wüste gehen, um seinen eigenen Schutzengel zu suchen und sich und seine Umwelt richtig kennenzulernen. Paulo weiß, dass die Wüse nicht so trocken und leer ist, wie sie scheint. Hauptsächlich birgt sie für ihn die Chance für neue, außergewöhnliche Begegnungen, wie ihm sein Meister J. vorausgesagt hat. Weitab vom Chaos der Welt leben hier ein "Meister der Traditionen" und eine Gruppe junger Frauen, die Walküren, die auf Pferden durch die Wüste ziehen.
Chris, seine Gefährtin, begleitet Paulo auf dieser Reise, die die Liebe und die festgefahrenen Meinungen des Paars auf eine harte Probe stellt und ihm gleichzeitig den Weg zur wahren Liebe und Selbsterkenntnis weisen wird.

Rezeption:

Direkt zum Einstieg, natürlich nach dem Epilog, wo man alles Wichtige und die Gründe für die Reise der beiden Protagonisten erfährt, wird man sofort in das Auto mit den zwei Reisenden mit "hineingesetzt". Sofort werden erste Zweifel, Konflikte und eine Art Verkrampftheit des Paares deutlich, welches sich nicht sicher ist, ob dies was sie tun wirklich das Richtige sei. Wenn allein schon der richtige Weg ungewiss zu sein scheint, wie soll es da bloß weitergehen... . Für mich war so ein Anfang bei einer spirituellen Reise mit solch' edlen Absichten schon eine Warnung und auch die Gewissheit, dass der Erzähler diese Personen sicher im Laufe der Handlung läuten wird.
Zum Anfang geht es in dem Roman wirklich nur um das Ehepaar Paulo und Chris. Paulo ist sehr weise, bezeichnet sich als Magier, ist hochspirituell und möchte endlich sein Ziel erreichen, wovon ihm sein Lehrmeister J. immer erzählt hat: seinen eigenen Schutzengel zu sehen und nicht "nur" mit ihm zu sprechen. Chris scheint im Vergleich dazu in Paulos Schatten unter zu gehen.. sie ist eine normale Frau, die zwar religiös ist, diesem jedoch nicht so viel beimisst wie ihr Ehegatte. Für mich war auch hier die Gestaltung der beiden Personen (unterschiedlicher geht es wohl kaum) ein Zeichen, dass eine der beiden sich  entweder ändern wird oder diese Ehe zerbricht. Ich war als Rezipient anfangs noch auf Chris' Seite, da ich selbst zwar gläubig bin, dies jedoch nicht so "extrem und allwissend" auslebe und weil ich als Coelho- Neuling seine An- und Absichten zu Beginn nicht durchblicken konnte. Noch nicht... . Im Lauf der Handlung kommt noch Took, der Meister der Traditionen wie er bezeichnet wird und eine Gruppe kriegerischer Nomadenfrauen, die Walküren, die einer hübschen rothaarigen Frau namens Vahalla unterstehen. Bei den letzteren Personen hate ich anfangs ein Bild von Amazonen im Kopf, wie sie da auf ihren Pferden in ihrer Lederkluft reiten..und ich weiß nicht warum, es hat mich bis zum Ende nicht losgelassen :-).
Coelho beschreibt die Reise des Ehepaares mit all ihren Gefahren und neuen Begegnungen in einer epischen und emotional-spirituellen Sprache. Er umgibt die spirituellen Rituale zwischen Paulo und Chris und den Walküren sowie die Gespräche mit Took mit einer sehr mystischen und stellenweise wohligen Aura. Er ist wirklich ein Meister der Landschaftsbeschreibung, der die Wüste nicht als ein gnadenloses und lebensvernichtendes Ökosystem darstellt, sondern als einen wunderbaren, erleichternden und freien Ort voller Geheimnisse und Eröffnungen. Ich habe diese Passagen mit sehr viel Freude gelesen und hatte dabei immer sehr malerische Sonnenauf- und untergänge im Kopf, den weichen Sand und.. ach, erlebt es doch selbst :).
Das Hauptgeschehen basiert eigentlich nur innerhalb der Mojave-Wüste, da Chris und Paulo nach anfänglichen Reiseschwierigkeiten und Motelübernachtungen schließlich den Walküren folgen, dessen Anführerin Vahalla in Paulo einen weisen Meister der Magie und einen begehrenswerten Mann sieht. Als Chris das klar wird, stellt sie die Reise auf eine Probe, wo sie ihre Gefühle und Emotionen richtig kennen lernt und zu bewältigen versucht und herausfinden muss, welcher Weg für sie der richtige ist.
Man fühlt sich während der gesamten Handlung, egal wie religiös und spituell man selbst ist, ständig angesprochen, man ist fast wirklich nur am Nachdenken, ob soetwas für einen selbst in Frage kommen könnte, wie man sein Leben gestalten sollte und ob die Rituale, welchen man dort begegnet, tatsächlich nur okkulter Kram sind oder doch des Glaubens wert, denn nichts scheint dort wirklich so unwahrscheinlich wie man anfangs mit sich selbst argumentierte.

Fazit:

Für mich war es ein wahrlich erleuchtendes und spirituelles Erlebnis mit dem Hintergrund der angeblich so "rauen" Natur und Stunden des Sinnierens über die Welt, Gott und die Menschen.
Für diesen Roman vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Zum Autor:

Paulo Coelho, geboren 1947 in Rio de Janeiro, ist einer der meistgelesenen Schriftsteller der Welt. Alle seine Romane, insbesondere Der Alchimist, Veronika beschließt zu sterben, Brida und Elf Minuten, wurden Weltbestseller, die in 71 Sprachen übersetzt wurden und eine Gesamtauflage von 115 Millionen erreicht haben. Im August 2010 erschien die erste große Biographie über ihn: Fernando Morais, Der Magier - Die Biographie des Paulo Coelho.

Donnerstag, 14. April 2011

[Ich lese gerade...]





                                                           "Schutzengel" von Paulo Coelho
° ISBN: 978-3-257-06767-5
° Diogenes Verlag
° Preis: 19,90€
° 199 Seiten

Ich habe bereits 58 von 199 Seiten gelesen.
Eindruck: Eine sehr interessante Erfahrung, die einer hohen Spiritualität bedarf, um sie vollkommen zu verstehen. Mal sehen, wie ich mich da hineinfinde.

Mittwoch, 13. April 2011

[Rezension] "Als der Tag begann" von Liz Murray






° Autor: Elizabeth, kurz Liz, Murray
° Titel: Als der Tag begann
° Originaltitel: Breaking Night
° Genre: (Real Life) Roman
° Erscheinungsdatum: 28 März 2011
° Verlag: Diana Verlag
° 478 Seiten
° ISBN: 978-3-453-29108-9
° Preis: 19,99 €
° Der erste Satz: Von meiner Mutter besitze ich nur ein einziges Foto.

Klappentext:

Schon als kleines Kind weiß Liz Murray, was es heißt, am Existenzminimum zu leben. Armut und Hunger bestimmen den Alltag ihrer Familie. Doch obwohl die Hippie-Eltern drogenabhängig sind, erleben Liz und ihre Schwester Lisa nicht nur Elend und Leid. Im Gegenteil, auf eine ganz eigene Art lieben die Eltern ihre Töchter und versuchen, ihnen ein Zuhause zu geben. Die Momente des Glücks sind dennoch kurz. Mit fünfzehn ist Liz obdachlos und geht nicht mehr in die Schule. Erst als ihre Mutter an Aids stirbt, wird ihr klar, dass sie so nicht enden will.
Liz Murray erzählt vom Erwachsenwerden, davon, wie sie ihre Eltern verliert und sich mühevoll ein Harvard-Stipendium erarbeitet, mit einer Sprache, die - anrührend und humorvoll zugleich - alles lebendig werden lässt.

Worum geht es?

Persönlich geht es um die Autorin, die ihr Leben von ihrer frühesten Kindheit bis zum Erwachsenwerden dokumentiert. Ihre Eltern sind drogenabhängige Hippies, die fast nur auf der Suche nach dem nächsten Rausch sind, statt sich um ihre Kinder zu kümmern. Einfühlsam berichtet Liz wie es in Armenvierteln zugeht, was es heißt von der Sozialhilfe abhängig zu sein, mit Drogenabhängigen zusammen zu leben, auf der Straße zurecht zu kommen und wie es ist um sein Leben von Anfang an zu kämpfen.

Rezeption:

Das Buch beginnt mit einem Prolog, in welchem die Autorin den Leser in das Geschehen gefühlvoll einleitet. Unterstützt wird das noch durch ein ziemlich veraltetes Foto ihrer Mutter, welches fast ganz am Anfang dem Leser in die Augen schaut. Somit konnte man sich hier bereits einen super Eindruck machen wie ihre Mutter aussah und hatte gleich eine viel bessere Vorstellung, was aufgrund der sehr wichtigen Rolle, die Liz' Mutter spielt, für mich unabdingbar wahr. Man fühlte sich der Geschichte gleich viel näher, sie wirkte noch authentischer und leider auch trauriger. Aber das ist ja größteils die gesamte Thematik des Romans an sich.
Anfangs wirkt nur ein geringer Kreis von Personen in der Handlung, nämlich Liz' Mutter, ihr Vater und ihre Schwester Lisa..die alle in dem schrecklichen Teufelskreislauf kochen, der durch die Drogenabhängigkeit der beiden Elternteile hervorgerufen wird. Schonungslos und real wird die verkommene und völlig verdreckte Wohnung, das gegenseitige "Spritzen" der Eltern, die Armut und der geistige Verfall geschildert. Ich war stellenweise richtig geschockt, weil ich mir bis dato nicht wirklich ausmalen konnte, was Drogenabhängigkeit heißt und wie extrem Menschen sich dabei verhalten können. In der fortschreitenden Handlung verstärkte sich das Geschehen rund um das Extreme und die Verwahrlosung. Die detaillierten Schilderungen der mühevollen Versuche von Liz ihre Mutter zu säubern und zu pflegen, wozu diese nicht mehr imstande wahr, verschärften sich, als Janet Murray an Aids erkrankt und wie sich diese Krankheit bis zu ihrem Tod in sie hineinfrisst. Ich musste stellenweise wirklich tief Luft holen und das Buch weglegen. Zu traurig irgendwie... und es ist nichtmal erdichtet.
Verstärkt wird diese hammerharte Realität durch die Sprache und den Schreibstil der Autorin. Sie wechselt zwischen detaillierten Beschreibungen der Bronx, der Umgebung und der Gesellschaft und gefühlvollen und berührenden Sprache zwischen Verzweifelten, Armen und Sterbenden, sprich der Artikulation Liz' zwischen ihren nähesten Menschen. Vereinzelt taucht auch Slang und Umgangssprache auf, aber das verschärft noch den Eindruck, dass man sich gerade keine unterhaltende Biografie reinzieht, deren spannendstes Ereignis ein Besuch bei Gucci ist.
Die Geschichte spielt an mehreren Orten, die alle schicksalhaft für Liz waren bzw. sind. Die Bronx, wo sie und ihre Schwester aufwachsen und wo Kriminalität, Armut und Drogen an der Tagesordnung sind.. das St.Anne's, wo Liz wegen ihrer Schulschwänzerei für eine Zeit leben muss, natürlich die Straße und diverse Wohnung von Freunden, Treppenhäuser, Brücken etc. und natürlich auch die Prep, an der Liz schließlich ihren Abschluss macht und ihre Glückssträhne somit besiegelt =)
Das gesamte Buch über fühlt man sich bei der Lektüre so zwischen geschockt, angeekelt und unbehaglich, was nicht an dem Roman selbst liegt, sondern einfach an der Tatsache, dass Menschen in dieser entwickelten und zivilisierten Welt so leben müssen und so verkommen. Nur die letzten 100 Seiten ca. schwächt dieses Gefühl ab und wandelt sich zur Freude und Stolz, denn man muss unwillkürlich mit der guten Liz mitfiebern und das schöne Ende hat sie sich ja wirklich verdient.

Fazit:

Ein sehr berührendes, erschreckend reales und Mut machendes Buch! Ich würde es jedem empfehlen, der gerne über den Tellerrand schaut.
Für diesen Roman vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Zur Autorin:

Liz Murray wird 1980 in der Bronx geboren. Mit fünfzehn Jahren ist sie obdachlos, mit sechzehn Halbwaisin. Beim Anblick des Sarges ihrer Mutter wird ihr klar, dass sie nur dieses eine Leben hat, und sie beschließt, endlich wieder in die Schule zu gehen. Mit neunzehn schafft sie ihren High-School Abschluss, wird unter vielen Mitbewerbern für ein Harvard-Stipendium der New York Times ausgewählt und absolviert die Universität 2009 erfolgreich. Sie gewinnt mehrere Preise, darunter den Chutzpah Award, der ihr von Oprah Winfrey verliehen wird. In den USA wurde ihre Lebensgeschichte bereits verfilmt ( Homeless to Harvard: The Liz Murray Story). Liz Murray leitet heute eine Coaching- Agentur in New York.