Montag, 25. November 2013
[Rezension] Der Duft der Wüstenrose - von Beatrix Mannel
Nachdem ich die wunderbare Geschichte über "Die Insel des Mondes" gelesen habe, durfte natürlich der vorherige und somit erste "Fremde-Länder-Roman" von Frau Mannel nicht ausgelassen werden. Und auch hier genoss ich meine Reise mit allen Sinnen... .
Fanny, eine junge und hübsche Frau, hat es endlich geschafft. Sie hat das kalte Kloster Reutberg hinter sich gelassen und befindet sich auf dem Schiff, das sie nach Afrika bringen soll. Mit ihr reist ihre beste Freundin Charlotte, die ebenfalls aus dem Kloster kommt und auf der Insel einen reichen Deutschen heiraten soll. Da die arme Charlotte aufgrund ihres Familienskandals in Deutschland niemand mehr ehelichen möchte, soll sie "über der Grenze" verheiratet werden, worauf sich die junge Frau auch über alle Maße freut, denn ihr Verlobter scheint ein wunderbarer und einfühlsamer Mann zu sein. So sind zumindest die Briefe, die Charlotte von ihm empfängt und die sie gemeinsam mit Fanny studieren. Doch alles kommt plötzlich anders... Charlotte stirbt noch an Bord und bittet Fanny darum, dass sie statt ihr den geheimnisvollen Mann heiraten soll. Besorgt um ihre unklare Zukunft und den letzten Wunsch ihrer besten Freundin nicht abwehren könnend, gibt Fanny schließlich nach und willigt ein. Doch als sie, am Ziel ihrer Reise angekommen, sich als Charlotte ausgibt, ahnt sie nicht, in welche Gefahr sie sich begibt, denn der fremde Mann ist offensichtlich nicht der, der er zu sein scheint. Und da ist noch dieses geheimnisvolle Perlenarmband, das Fanny mit sich führt, und welches ihre einzige Verbindung zu ihren unbekannten Eltern darstellen soll, denn Fanny wurde als Baby vor der Pforte des Klosters gefunden. Als sie bemerkt, wie sehr sich Einheimische vor diesem Armband fürchten, überkommt sie ein ganz schlechtes Gefühl... .
Auch dieser Roman hat mich sehr gut unterhalten. Neben den wunderschönen und zum Greifen nahen Beschreibungen Afrikas und ihrer Bewohner, einer Prise Magie und Legenden offenbart sich nach und nach eine verzwickte, furchtbare aber auch spannende Familiengeschichte. Folgend auf stellenweise etwas langatmige Schilderungen von Ritualkunst, bekommt der Leser auch seine Moral mitgegeben, nämlich, dass man sich nicht vor seinen Wurzeln retten kann... und auch diese nicht fürchten muss und einfach seinen Weg gehen sollte, den einem die Ahnen *grins* weisen.
Ich vergebe für diesen Roman vier von fünf Sternen.
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