Mittwoch, 13. November 2013

[Rezension] Im Dunkel der Schuld - von Rita Hampp



Wenn man glaubt, dass mit dem Tod eines Menschen alles Leid und Grauen versiegt, der täuscht sich... . Ein spannender Krimi mit stellenweise filmreifen Psychothrillerelementen!

Nach dem tödlichen Unfall ihres Vaters sehen sich Ebba, Georg, Rosie und auch Frieda wieder mit dem wirklichen Leben konfrontiert, denn sie sind alle missbraucht worden. Bruno Seidel, seines Zeichens Künstler und Alkoholiker, malt seine dunklen und beklemmenden Szenarien kaum aus dem Kopf, denn das Grauen spielt sich vor seinen Augen und unter seiner Kontrolle ab. Während die Mutter, Frieda Seidel, sich in Betkreise und Kirchen flüchtet, erleben die Geschwister jeden Tag ein neues Grauen. Ebba wird mit Vorlieben in Kisten gesperrt und vergessen, Rosie darf, trotz Höhenangst, auf Bäume klettern und Georg muss sie, trotz seines schwachen Herzens und Verfassung, von dort wieder auffangen. Lange lässt sich die Familie das nicht bieten und eines Tages... werden sie erlöst. Bruno Seidel verunglückt mit seinem Auto. Mit drei Promille im Blut.
Von nun an kämpft in der Familie jeder für sich, um mit den grauenhaften psychischen und auch physischen Folgen des jahrelangen Missbrauchs klarzukommen. Georg entwickelt einen Kontroll-  und Sauberkeitswahn, Rosie will es allen nur recht machen und Ebba hängt bei sich in der Wohnung die Türen aus, weil sie sich eingeengt fühlt. Die alten Bande der Familie scheinen sich nach und nach aufzulösen, denn der mysteriöse Unfall hängt wie ein Damoklesschwert über ihren Köpfen. Was ist damals genau geschehen? Was verheimlichen sie? Doch das Geheimnis um den 3.Februar hat nicht mehr lange um gelüftet zu werden... denn plötzlich stirbt Georg... in einem Umzug... obwohl er Panik vor Umzügen hatte und nie einen betreten würde... . Ein Unfall?

Ein schöner Roman um die Frage der Schuld und Sühne. Stellenweise sehr gut psychologisch recherchiert und beschrieben, man kann als Leser sich fast zu hundert Prozent in die Figuren hineinversetzen. Von der Handlung her ähnelt es mehr einem Krimi als einem Thriller, obwohl ich persönlich vor Spannung bei manchen Passagen Schnappatmung bekam. Andererseits gibt es auch kleine Schwächen bei der Herausarbeitung der Hauptprotagonistin Ebba sowie, dass ich die Handlung manchmal zu vorhersehbar und zu langatmig empfand, welches aber der Gesamtspannung und dem Lesevergnügen keinen Abbruch tat. Wer das Buch einmal aufschlägt, kann es nur schwer wieder weglegen.

Ich vergebe für diesen "Thriller" vier von fünf Sternen.

1 Kommentar:

  1. Moin,
    dieses Buch werde ich wohl eher nicht lesen.es klingt nicht so interessant für mich. Danke dass du es vorgestellt hast :)

    Liebst, Lotta

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