Samstag, 23. Februar 2013
[Rezension] Wahrheit wird völlig überbewertet - von Heike Abidi
Ein Klappentext, der so vielversprechend ist wie das Cover und die Gesamtaufmachung. Friedericke, eine lebenslustige Enddreißigerin, die ihr Wohlstandsbäuchlein aus Gründen ihrer Tollpatschigkeit in einen engeren Anzug pressen muss, verplappert sich unglücklich bei einer wichtigen Konferenz der Feronia Versicherung. Aus dem neuesten Versicherungsentwurf, welchen sie als "ihr Baby" bezeichnet wird kurzerhand (und aus Gründen von Rickys Leibesfülle) eine Schwangerschaft interpretiert. Bevor die gute Dame das Ganze noch retten kann, wird sie auch noch deswegen befördert und darf in ein hochmodernes Büro ziehen, mehr Geld bekommen und Projektleiterin des neues Pränatalversicherungsentwurfs spielen. Denn wer könnte die Sorgen einer Schwangeren besser nachvollziehen, als eine Schwangere selbst? Dass es sich aber nur um Lebensmittelschwangerschaft handelt ahnt ja keiner... und soll es auch nicht.
Im Laufe der Geschichte entdeckt und entwickelt die Protagonistin interessante und vor allem amüsante Wege den Glauben der Leute, dass ihr Bauch eine heilige Brutstätte ist, aufrechtzuerhalten. Und sie steigert sich immer mehr rein. Als sie daraufhin noch versehentlich auf ein Tagesmutterangebot eines reizenden Informatikprofessors eingeht, ist ihr Lügengebilde und Verstrickung komplett. Denn nun muss sie nicht nur ihrem kinderlieben Chef und den Kolleginnen etwas vorspielen, sondern auch dem reizenden Professor mit dem süßen kleinen Mädchen Selma. Fakt ist... Friedericke kommt da so ganz leicht nicht mehr raus... und ihre biologische Uhr tickt... .
Was dieses Buch verspricht, hält es zu 100%. Man bekommt eine lustig-tollpatschige wie ebenso schockierende und läuternde Geschichte präsentiert, gewürzt mit extremem Leserbezug und nicht wenigen Lachern. Durchgängig gute und lernreiche Unterhaltung... denn Wahrheit wird ja bekanntermaßen wirklich völlig überbewertet.
Ich vergebe für diesen Roman vier von fünf Sternen.
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