Tagchen liebe Lesergemeinde,
in einer Stunde beginnt für mich die Einschreibung an meiner Uni für das Sommersemester..so drückt mir die Daumen, dass es hoffentlich alles so klappen möge, wie ich mir das erhoffe.
Doch nun zu etwas angenehmeren Dingen... meinem fortschreitenden Blogprojekt am Tag 21 und mit folgendem Thema:
Tag 21 – Das blödeste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast.
Nun ja... ein Buch davon habe ich euch ja vorgestellt und zwar hier . Da die Schullektüre ja sowieso etwas unglaublich Tolles ist und ja für jeden etwas bereit hält, so nehme ich hier noch ein Buch, was ich lesen musste, welches mich aber nicht begeistert hat:
Anfangs, als begeisterter Shakespeare Fan, war ich sehr gespannt auf das Buch, welches sich jedoch als höchst seltsam und schmalzig entpuppte. Die Handlung ist so ähnlich wie im Original, die Familien des Paares Vrenchen und Sali sind verfeindet, es handelt sich hier um alte Bauerndelikte. Natürlich ist es verboten, dass die beiden sich treffen und gemeinsame Spaziergänge unternehmen. Wie zu erwarten, lassen sich das die jungen Leute nicht sagen und rebellieren dagegen, indem sie sich trotzdem sehen. Da sie wegen dümmlichen Familienkonflikten ihre zärtliche Liebe nicht aufgeben wollen, finden die beiden jungen Menschen ihre Erlösung im Freitod.
Man kann diese Novelle sicher als eine schöne und traurige Liebesgeschichte wegen familiären Nichtigkeiten (diesmal waren es nichtmal mehr die Standesschranken) abtun, jedoch empfand ich den Erzählstil und die Handlung nicht als eine solche, sondern eher als ein sachlicher Bericht mit stellenweise auftretenden romantischen Motiven. Die einzigen Parallelen, die ich zu Shakespeares weltberühmter Drama ziehen konnte, war der Familienstreit und die daraus folgende Konsequenz für die Liebenden sowie der Freitod der beiden am Ende. Die Atmosphäre, die Sprache, die Mentalität ist vollkommen anders... und somit war ich in meinen Erwartungen getäuscht und mein Geist hat sich regelrecht gegen dieses Buch gewehrt. Ich konnte es dann nicht mehr leiden *g*
Kurz zum Autor:
Gottfried Keller, geb. 1819 in Zürich, gilt heute als der bedeutendste Erzähler des bürgerlichen Realismus und wird oft gemeinsam mit Theodor Fontane genannt. Als Landschaftsmaler begonnen, später hinwendend zur politischen Lyrik und schließlich im Schriftstellertum endend, wurde er der erfolgreichste deutschsprachige Schriftsteller des 19.Jahrhunderts. Er starb Juli 1890 in seiner Geburtsstadt.
Und was haltet ihr von solchen "Abknüpfungen"? Ist es gut, dass Autoren sich älterer Motive bedienen? Was sagt ihr zur Intertextualität? Und ist ein solcher Roman gleichzeitig ein Erfolg?
Gespannt, ob sich jemand meldet,
eure Katz
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